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42. NAR-Seminar I Wie lange können wir leben?

25. Juli 2019, 17-19 Uhr, Universität Heidelberg am Universitätsplatz, Neue Aula, Grabengasse 3-5, 69117 Heidelberg

 

Dr. Daniel Kreft I Institut für Soziologie und Demographie, Universität Rostock

Immer älter, immer kränker?
Trends und Potentiale der Lebenserwartungs- und Gesundheitsentwicklung aus demographischer Perspektive [Folien], [kein Video vorhanden]

In nahezu allen Ländern der Welt sind kontinuierliche Anstiege der Lebenserwartung zu verzeichnen. Dieser Fortschritt ist nur im Kontext der Entwicklungen der Gesundheit der Bevölkerung und als länderübergreifendes Phänomen zu verstehen. Ein Überblick über vergangene und aktuelle Lebenserwartungs- und Gesundheitstrends aus demographischer Sicht sowie ein Vergleich der Entwicklungen in verschiedenen Ländern und deren Regionen sollen darlegen, wie die Trends in Deutschland im internationalen Vergleich eingeschätzt werden können und welche zukünftigen Entwicklungen in Deutschland noch möglich sind.

 

 

Prof. Dr. Andreas Simm I Universitätsklinik und Poliklinik für Herzchirurgie, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Ewig leben aus biologischer Sicht – Hirngespinst oder mögliche Zukunft?  [Folien], [kein Video vorhanden]

Altern ist der wichtigste Risikofaktor bei so verschiedenen degenerativen Erkrankungen wie z.B. Demenz, Herzinsuffizienz, Niereninsuffizienz und Grauem Star. Daher wird in einem neuen Therapieansatz darüber nachgedacht, das Altern direkt zu beeinflussen, um so die verschiedenen Erkrankungen gleichzeitig zu therapieren und langfristig wesentlich längen und gesünder leben zu können. Dazu gehören neben der Beseitigung von molekularen Schäden (wie z.B. fortgeschrittene Glykierungsendprodukte) auch die Beseitigung von gealterten (seneszenten) Zellen mittels sogenannter Senolytika. Solche Therapieansätze zeigen positive Effekte auf die Lebensspanne bei Tieren. Daten bei Hundertjährigen lassen aber vermuten, dass solche neuen Therapieansätze die gesunde Lebensspanne erhöhen könnten, die maximale Lebenserwartung sich aber nicht so einfach ändern lässt.

 

Dr. Christoph Rott I Institut für Gerontologie, Universität Heidelberg

Hundertjährige im Spannungsfeld von Biologie und Psychologie [Folien], [kein Video vorhanden]

Alles deutet darauf hin, dass in Zukunft ein sehr langes Leben zur Normalität werden wird. Es stellt sich aber bereits heute die Frage, wie gut der Mensch aufgrund seiner biologischen Architektur dafür ausgestattet ist und wie gut er psychologisch mit den damit verbundenen Herausforderungen umgehen kann. Zur Beantwortung dieser Fragen werden vor allem Befunde der Heidelberger Hundertjährigen- Studien präsentiert. Die Ergebnisse weisen auf eine hohe Verletzlichkeit im körperlichen Bereich hin, belegen aber gleichzeitig eindrucksvoll enorme psychologische Stärken, trotz Einschränkungen, Krankheit und wenig Aktivitäten ein außergewöhnlich lebenswertes Leben führen zu können. Die gesellschaftliche Diskussion des hohen Alters sollte daher die negativen Aspekte nicht in den Vordergrund stellen.

 

Moderation I Prof. Dr. Dr. h.c. Konrad Beyreuther

Seitenbearbeiter: E-Mail
Letzte Änderung: 08.01.2020
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