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39. NAR-Seminar I Geriatrische Onkologie

12. Juli 2018, 17-19 Uhr, Universität Heidelberg am Universitätsplatz, Alte Aula, Grabengasse 1, 69117 Heidelberg

 

Ebert KleinProf. Dr. Matthias Ebert I Universitätsmedizin Mannheim

Zwischen Biologie und Funktionalität – Individualisierte Therapiestrategien für ältere Patienten mit Tumorerkrankungen

Krebs ist primär eine Erkrankung der älteren Bevölkerung, über 60 Prozent der Tumoren treten bei Patienten ab dem 65. Lebensjahr auf. Die Zahl der betroffenen Patienten wird in der Zukunft noch ansteigen, da sich der Anteil der über 65-Jährigen an der Gesamtbevölkerung bis zum Jahr 2035 verdoppeln wird. Dabei ist über die Biologie und die Progression der Krebserkrankung bei diesen Patienten wenig bekannt, da u. a. bei der Mehrzahl der klinischen Studien die Teilnahme bis zu einem Alter von 70 oder 75 Jahren beschränkt ist. Die Defizite in der Versorgung des älteren Tumorpatienten werden ergänzt durch die allgemein bestehenden Herausforderungen der aktuellen Entwicklungen in der Präzisionsmedizin in der Onkologie. Insofern betrifft die Individualisierung der Behandlungskonzepte in der geriatrischen Onkologie sowohl die modernen Therapiekonzepte als auch die besonderen Herausforderungen der Komorbidität und Gebrechlichkeit, die ihrerseits maßgeblich zur Prognose dieser Patienten beitragen. Dieser dualen Rolle der Präzisionsmedizin in der geriatrischen Onkologie muss daher mit geeigneten Studienkonzepten Rechnung getragen werden.

 

Wedding NeuPD Dr. Ulrich Wedding I Universitätsklinikum Jena

Hämatologische Erkrankungen im Alter

Ein fortgeschrittenes chronologisches Alter ist der Hauptrisikofaktor für das Auftreten vieler maligner Erkrankungen des hämatopoetischen und lymphatischen Systems, beispielhaft das myelodysplastische Sydnrom (MDS), die akute lymphatische Leukämie (AML), das multiple Myelom (MM) und die chronisch lymphatische Leukämie (CLL). Gleichzeitig können altersassoziierte Veränderungen, wie das Vorliegen von Komorbiditäten und die Einschränkung der Selbstversorgungsfähigkeit bewirken, dass Therapien wie sie für jüngere Patienten Standard sind, bei älteren Patienten nicht durchgeführt werden sollten. Welche Vorgehensweisen dazu beitragen können, solche Therapieentscheidungen gut zu treffen, ist Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen.

 

 

Winkler NeuProf. Dr. Dr. Eva Winkler I Nationales Centrum für Tumorerkrankungen, Heidelberg

Patientenpräferenzen hochaltriger Patienten mit Krebs – ethische und kommunikative Aspekte [Folien]

Geriatrische Krebspatienten stellen eine vulnerable Patientengruppe dar, in der besondere Aspekte bei der Behandlungsplanung und Entscheidungsfindung berücksichtigt werden müssen. Vorbehalte bezüglich der Therapiefähigkeit allein auf Basis des chronologischen Alters sind weit verbreitet. Ältere Patienten sind zudem häufig unterrepräsentiert in klinischen Studien, ihre Therapiepräferenzen weniger empirisch erforscht. Welche Therapieziele verfolgen geriatrisch-onkologische Patienten – eher Lebenszeit gewinnen oder Lebensqualität? Entscheiden sie anders als jüngere oder fittere Patienten? Wollen sie selbst entscheiden oder dem Arzt die Entscheidung überlassen?

Welche Rolle spielt das Umfeld und ihre Angehörigen bei Therapieentscheidungen? Der Vortrag widmet sich den Behandlungspräferenzen und ihrer Bedeutung für die Entscheidungspraxis hochaltriger onkologischer Patienten.

Seitenbearbeiter: E-Mail
Letzte Änderung: 27.11.2019
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