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Netzwerk AlternsfoRschung
Network Aging Research
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Ruprecht-Karls-Universität
Heidelberg und Partner
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Netzwerk
AlternsfoRschung
Das
Netzwerk AlternsfoRschung (NAR) untersucht interdisziplinär
die verschiedenen Aspekte des
Alterns und hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Öffentlichkeit
über neueste Ergebnisse aus der Alternsforschung zu informieren.
Dies geschieht zum einen über das öffentliche NAR-Seminar,
in dem Wissenschaftler ihr Forschungsgebiet allgemein verständlich
darstellen, zum anderen durch diesen Newsletter. |
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Übersicht |
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NAR-Seminar: Gedächtnis
17-19 Uhr, Neue Universität, Hörsaal 13, Heidelberg |
Als wäre es gestern gewesen... Öffentliches Seminar des Netzwerk AlternsfoRschung zum Thema Gedächtnis
Der Einkaufszettel, eine Telefonnummer, der Name vom neuen Nachbarn: jeder kennt die Schwierigkeiten, sich etwas Neues zu merken. Unser Alltag ist voll von Dingen, die uns im Gedächtnis bleiben (müssen): wann der Bus kommt, in welcher Straße der Hausarzt liegt und wie man den Geldautomaten bedient. Ganz klar: ohne Gedächtnis ginge im Alltag gar nichts. Aber warum erinnert man sich auch an Erlebnisse, die Jahrzehnte zurückliegen? Den ersten Schultag, der Sommerurlaub 1976 oder das Fußballspiel an einem verregneten Abend vor 20 Jahren? Und wer entscheidet, was gespeichert wird, und was nicht?
Antworten auf diese und andere Fragen zum Gedächtnis, insbesondere im Alter, will das Seminar „Gedächtnis“ des Netzwerk AlternsfoRschung (NAR) der Universität Heidelberg am 08. Juli geben. Dr. Patric Meyer vom Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim wird über die neuronalen Grundlagen des menschlichen Gedächtnisses berichten. Dabei wird es um die Frage gehen, wie unser Gehirn das Gedächtnis überhaupt ermöglicht.
Über die Bedeutung von Erinnerungen, gerade im höheren Lebensalter, wird Dr. Elke Ahlsdorf referieren. Dabei werden auch altersbedingte Veränderungen des Gedächtnisses thematisiert.
Warum es Phasen im Leben gibt, in denen uns Erinnerungen besonders viel bedeuten, und warum manche Erlebnisse erst Jahrzehnte später wieder erinnert werden, wird als dritte Vortragende Prof. Dr. Aleida Assmann vom Institut für Anglistik und Amerikanistik der Universität Konstanz erklären. |
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Dr. Patric Meyer
Zentralinstitut für Seelische Gesundheit, Mannheim |
| Die Natur des Erinnerns: von kognitiven zu neuronalen Modellen des menschlichen Gedächtnisses
Homepage |
Was eigentlich ist Gedächtnis und wo im Gehirn sind Erinnerungen lokalisiert? Wie speichern wir Erlerntes und Erlebtes? Gedächtnis und Erinnerungsvermögen zählen zu den grundlegenden Aspekten der menschlichen Existenz und sind die Basis unserer Persönlichkeit. Doch immer noch bleiben viele Fragen offen. Welche Vorgänge im Gehirn entscheiden darüber, ob wir etwas über lange Zeit im Gedächtnis behalten? Wie verlässlich sind unsere Erinnerungen? Warum haben wir im Alter mit Gedächtnisproblemen zu kämpfen? Heute beginnt man durch neurowissenschaftliche Untersuchungen zu verstehen, wie Erinnerungen geschaffen, gespeichert und wieder abgerufen werden. Daraus können sich auch Aussagen über das Risiko von älteren Menschen, an einer Alzheimer-Demenz zu erkranken, ableiten lassen.
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Dr. Elke Ahlsdorf
NAR-Kolleg, Universität Heidelberg
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| Lebenserinnerungen, Lebensthemen - Autobiographisches Gedächtnis im Alter
Homepage |
Im Alter spielen Lebenserinnerungen, ihre Bewertung und ihr wahrgenommener Einfluss in Gegenwart und Zukunft eine wichtige Rolle für die psychische Gesundheit. Der Vortrag stellt Merkmale des autobiographischen Gedächtnisses, d.h. der Erinnerung an den eigenen Lebenslauf, dar und beschreibt altersbedingten Veränderungen. Schon bei leichten Gedächtnisproblemen können Merkmale wie Lebendigkeit und Genauigkeit der Erinnerung verloren gehen. Forschungsergebnisse zeigen jedoch auch das Potenzial eines "Positivitätseffekts", d.h. ein Überwiegen positiver Bewertungen. Zudem zeigt der Vortrag, wie auch belastende Erinnerungen in die eigene Biographie integriert werden können. Dabei kann die Untersuchung biographisch bedeutsamer Lebensthemen, wie z.B. die Rolle von Musik in der Lebensgeschichte, hilfreich sein.
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- Seidl, U., Ahlsdorf, E. & Schröder, J. (2007). Störungen des autobiographischen Gedächtnisses bei Alzheimer-Demenz. Zeitschrift für Gerontopsychologie & -psychiatrie, 20(1), 47–52 (pdf).
- Perrig-Chiello, P. & Perrig, W.J. (in Druck). Die rekonstruierte Vergangenheit. Mechanismen, Determinaten und Funktionen autobiographischer Erinnerung in der zweizten Lebenshälfte. In H.-W. Wahl & H. Mollenkopf (Hrsg.), Alternsforschung am Beginn des 21. Jahrhunderts. Berlin (pdf).
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Prof. Dr. Aleida Assmann
Institut für Anglistik und Amerikanistik, Universität Konstanz |
| Biologische und soziale Rhythmen des Erinnerns
Homepage |
Wenn die Erinnerung kommt – so lautet der Titel der Autobiographie von Saul Friedländer, womit zugleich gesagt ist: sie kommt wann sie will. Vieles kann sie abwehren und aufhalten, Schmerz und Scham zum Beispiel sind mächtige Türwächter. Aber auch die Biorhythmen spielen dabei eine Rolle. Biographische Erinnerungen sind nicht in allen Lebensphasen gleich präsent. Vieles ist plötzlich im Alter wieder da, was in der langen Phase der Kindererziehung und des aktiven Berufslebens in den Hintergrund getreten war. Der Vortrag fragt nach den Bio- und Sozio-Rhythmen des Erinnerns und erläutert die Thematik anhand von kurzen Ausschnitten aus einem Dokumentarfilm. |
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Interview des Monats mit Dr. Elke Ahlsdorf
NAR-Kolleg, Universität Heidelberg
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Was ist das autobiografische Gedächtnis? Das autobiografische Gedächtnis stellt eine ganz besondere Fähigkeit dar, die so nur beim Menschen vorkommt. Im autobiografischen Gedächtnis sind die Erinnerungen an die Ereignisse unseres Lebens gespeichert. Nach Tulving, einem der bedeutendsten Forscher zum autobiografischen Gedächtnis, gibt es mehrere zentrale Merkmale autobiografischer Erinnerungen. Sie sind in der Regel sehr lebendig, detailreich, durch eine emotionale Bedeutsamkeit gekennzeichnet und erlauben ein Gefühl des Wiedererlebens, Tulving spricht hier von einer "mentalen Zeitreise". weiter
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Sonntag, 04. Juli 2010
19 Uhr, Karlstorkino Heidelberg |
Filmveranstaltung "Auf der Suche nach dem Gedächtnis"
Dokumentarfilm über Eric Kandel, USA, 95 min, Original mit deutschen Untertitel. Mit Einführung von Dr. Birgit Teichmann und Dr. Elke Ahlsdorf.
Eric Kandel, gebürtiger Wiener und Jude, Nobelpreisträger für Medizin, ist einer der bedeutendsten Hirnforscher des 20. Jahrhunderts. Sein lebenslanges Thema ergab sich aus seinen traumatischen Kindheits-erinnerungen während der Nazi-Zeit: Die Suche nach dem Gedächtnis. Die Suche nach den biologischen Grundlagen der Prozesse im Gehirn, die uns zur Erinnerung befähigen. Petra Seegers Porträt verwebt dabei Eric Kandels Autobiographie mit dem neuesten Stand seiner Forschung. Daraus wird eine sehr persönliche Reise in das Gedächtnis des Forschers selbst. Nicht nur wegen dem Charme Eric Kandels wurde dieser Dokumentarfilm zu einem der meistbeachteten der letzten Jahre.
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August / Oktober 2010
Karlstorkino Heidelberg |
Filmveranstaltung "Frau Walter Jens"
Die Veranstaltung, die in Kooperation mit dem Institut für Gerontologie und dem NAR am 7. Juni im Karlstorkino stattfand, war restlos ausverkauft, so dass am Tag darauf eine Zusatzvorstellung angesetzt werden musste. Das Publikum war von dem Dokumentarfilm über die Demenz-Erkrankung des populären Rhetorik-Professors aus Tübingen, Walter Jens, und der anschließenenden Diskussion mit der Ehefrau Inge Jens und dem Regisseur Thomas Grimm so angetan, dass für Anfang August und/oder Ende Oktober weitere Aufführungen im Karlstorkino geplant werden. Dabei wird Frau Jens erneut als Gast für eine Diskussion nach Heidelberg kommen. Die genauen Termine werden auf der NAR-Homepage demnächst bekanntgegeben.
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Fachtagungen
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