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Netzwerk AlternsfoRschung
Network Aging Research

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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg und Partner

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Netzwerk AlternsfoRschung
Das Netzwerk AlternsfoRschung (NAR) untersucht interdisziplinär die verschiedenen Aspekte des Alterns und hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Öffentlichkeit über neueste Ergebnisse aus der Alternsforschung zu informieren. Dies geschieht über öffentliche NAR-Seminare, in denen Wissenschaftler ihr Forschungsgebiet allgemein verständlich darstellen, und über diverse Veranstaltungen wie Filmvorführungen, Tag der Offenen Tür etc. sowie über den Newsletter.

NAR-Newsletter 2012 / 03

Übersicht

NAR-Seminar: Soziales Engagement im Alter

Donnerstag, 25. Oktober 2012
17-19 Uhr, Neue Universität, Neue Aula, Heidelberg

Öffentliche Veranstaltung des Netzwerk AlternsfoRschung (NAR)

"Soziales Engagement im Alter" ist das Thema eines öffentlichen Seminars, zu dem das Netzwerk AlternsfoRschung (NAR) der Universität Heidelberg am Donnerstag, 25. Oktober 2012, einlädt. Der Anteil älterer Menschen an der Gesellschaft steigt kontinuierlich. Gleichzeitig sind die Menschen bei Eintritt ins Rentenalter noch fitter im Vergleich zu früher und es verbleiben zudem mehr Jahre, die man als Rentner erlebt. Doch wie verbringt man seine Tage als Rentner? Welche Möglichkeiten gibt es für Senioren, sich außerhalb der Familie zu engagieren? Studien belegen, dass soziales Engagement nicht nur dabei hilft, neue Menschen kennen zu lernen und dem Lebensabend Sinn zu geben, es fördert auch Gesundheit und Wohbefinden. Doch wie findet man das richtige für sich? Die zweistündige Veranstaltung in der Neuen Aula der Neuen Universität beginnt um 17.00 Uhr. Der Eintritt ist frei, nach den Vorträgen sind Fragen an die Fachleute möglich.

Prof. Thomas Klie, Professor für öffentliches Recht und Verwaltungswissenschaft an der Evangelischen Hochschule Freiburg, beschäftigt sich in seiner Forschung mit Bürgerschaftlichem Engagement, Freiwilligendiensten und der Theorie der Zivilgesellschaft. Prof. Dr. Marcel Erlinghagen, forscht am Institut für Soziologie der Universität Duisburg-Essen u.a. an Alterserwerbskulturen und Alterserwerbstätigkeit in Europa und zeigt die Chancen aber auch die Grenzen des "produktiven Alterns" auf. Karl Reichert-Schüller gründete zusammen mit Peter Sommer den Arbeitskreis Schriesheimer Senioren. Mit mehr als 60 Senioren unterstützen sie Menschen und Einrichtungen in ihrer Gemeinde. Das freiwillige Engagement wird von dem Wunsch getragen, ihre Lebens- und Berufserfahrungen an die Gesellschaft weiterzugeben.

Im Netzwerk AlternsfoRschung, dem sieben Einrichtungen in Heidelberg und Mannheim angehören, beschäftigen sich Geistes‐ und Naturwissenschaftler sowie Mediziner und Ökonomen interdisziplinär mit den verschiedenen Aspekten des Alterns. Informationen zum aktuellen Seminar "Soziales Engagement im Alter" und weiteren Veranstaltungen des NAR können im Internet unter www.nar.uni-heidelberg.de/veranstaltungen/seminar/ abgerufen werden.

Prof. Dr. Thomas Klie
Rechts- und Verwaltungswissenschaften, Gerontologie Evangelische Hochschule Freiburg
Thomas Klie

Späte Freiheiten, neue Pflichten? - Bürgerschaftliches Engagement zwischen sinnorientiertem Altern und neuer Tugendethik

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Das Jahr 2012 steht unter dem Motto des aktiven Alters und der Generationensolidarität: Auch auf europäischer Ebene ist die Programmatik des Active Aging angekommen. Allenthalben werden die Potenziale des Alterns und der älteren Menschen betont. Der demographische Wandel lasse sich mit seinen Herausforderungen nicht ohne einen aktiven und solidarischen Beitrag älterer Menschen meistern. Verbunden mit den Erkenntnissen, das Engagement in der nachberuflichen Lebensphase gesund erhält, Sozialkapital bildet und einen Beitrag zu sinnerfülltem Leben leistet, kann aus der gerontologisch gut begründeten Programmatik des Active Aging leicht ein neues Pflichtenprogramm für die ältere Generation werden: Es wird die Krisis der Gemeinschaft thematisiert, an die Tugenden der Bürger appelliert und bürgerschaftliches Engagement als Teil der Antwort auf die Herausforderungen des demographischen Wandels kommuniziert. Das Leitbild der "späten Freiheit" gilt es bei aller Sinnhaftigkeit der Förderung bürgerschaftlichen Engagements zu verteidigen und einer breiten Vernutzung des Alters ebenso entgegen zu treten wie einer Relativierung von unterschiedlichen Lebenslagen älterer Menschen und sozialer Ungleichheit im Alter.

Prof. Dr. Marcel Erlinghagen
Institut für Soziologie, Universität Duisburg-Essen
Marcel Erlinghagen

Soziales Engagement in alternden Gesellschaften - Möglichkeiten und Grenzen des "produktiven Alterns"

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Angesichts des demographischen Wandels wird den negativen Folgen der gesellschaftlichen Alterung in jüngerer Vergangenheit zunehmend das positive Leitbild des "produktiven Alterns" gegenübergestellt. Ältere sind demnach auch nach ihrem Ausscheiden aus dem Erwerbsleben nicht nur als Kostenfaktor zu verstehen, sondern leisten gerade durch unbezahltes soziales Engagement wichtige produktive Beiträge. Der Beitrag zeigt die Chancen aber auch Grenzen des Leitbildes des „produktiven Alterns“ auf und plädiert schließlich für eine Balance zwischen Altersaktivität und -passivität, die sowohl unter ethischen Gesichtspunkten anzustreben als auch aus volkswirtschaftlichen Gründen gerechtfertigt ist.

Karl Reichert-Schüller
Arbeitskreis Schriesheimer Senioren (ASS)
Karl Reichert-Schüller

ASS - Ein Beispiel für erfolgreiches bürgerschaftliches Engagement von Senioren

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Im Ruhestand angekommen gründeten Karl Reichert-Schüller und Peter Sommer den Arbeitskreis Schriesheimer Senioren (ASS). Heute unterstützen mehr als 60 Senioren die Menschen und Einrichtungen in ihrer Gemeinde, wie z. B. Kindergärten, Schulen, Alten- und Pflegeheime sowie ein Wohnheim für Obdachlose. Das freiwillige Engagement der Senioren wird von dem Wunsch getragen, sich selbst zu organisieren, um ihre Lebens- und Berufserfahrungen an die Gesellschaft weiterzugeben. Der ASS wurde für seine Idee und die Umsetzung in die Praxis mehrfach ausgezeichnet.

Interview mit Prof. Dr. Marcel Erlinghagen
Institut für Soziologie, Universität Duisburg-Essen

Herr Prof. Erlinghagen, wie aktiv engagiert sich die alternde Gesellschaft?

Derzeit engagiert sich in Deutschland etwa jeder dritte Erwachsene. Dabei ist der Anteil der Aktiven in den vergangenen 25 Jahren kontinuierlich angestiegen. Die Gruppe der über 50jährigen zeigt hierbei die größten Zunahmen. Dass die Gruppe im Alter 50+ besonders hohe Wachstumsraten zeigt, hat unterschiedliche Ursachen. Zum einen schlägt sich auch hier die insgesamt bessere Gesundheit und Bildung der in das Seniorenalter kommenden Generationen nieder. Zum anderen kann auch ein „Kohorteneffekt“ vermutet werden, d.h. die besonders engagierten der Generation der 68er kommt nun ins Rentenalter und behält ihr soziales Engagement bei.

In welchen Bereichen findet das Engagement hauptsächlich statt?
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Interview mit Karl-Reichert-Schüller
Arbeitskreis Schriesheimer Senioren (ASS)

Herr Reichert-Schüller, können Sie uns bitte ein Beispiel für Ihre Seniorenarbeit schildern – vielleicht Ihr Lieblingsprojekt?

Mein Lieblingsprojekt ließe sich unter das Thema "Lernen und Lebensbegleitung" stellen. Wir arbeiten mit der Werkrealschule Schriesheim zusammen, mit dem Ziel, Jugendliche in den Klassen acht bis zehn schulisch zu verbessern. Wir helfen ihnen in den Hauptfächern Mathematik, Englisch und Deutsch. Dies soll ihnen mehr Sicherheit geben, ihre Chancen verbessern und sie auf einen zukünftigen Beruf vorbereiten. Ich habe dieses Projekt besonders gern, weil die Jugendlichen in einem nicht ganz einfachen Alter sind und wir einen Beitrag leisten, damit sie sich den Herausforderungen ihrer Lebensphase stellen können. Mit dem ASS haben sie neben Familie und Schule eine dritte Anlaufstelle. Die Frauen in unserem Verein betreuen Mädchen, die Männer Jungen. Vor allem die Mädchen öffnen sich oft sehr und erzählen Dinge, die sie zuhause vielleicht nicht erzählen würden. In diesem Sinn besteht dieses Projekt nicht nur aus Nachhilfe. Wir lesen auch gemeinsam Zeitung, sprechen über aktuelle Ereignisse oder gehen ins Museum.

Geben Sie bitte einen kurzen Querschnitt Ihrer Projekte. fweiter

Aktuelles aus dem NAR

Neue Nachwuchsgruppe am NAR: "Klimawandel und Altern aus einer globalen Perspektive"

Der Klimawandel stellt eine der größten Bedrohungen der globalen Gesundheit dar. Hier sind besonders Personen gefährdet, die durch ihr Geschlecht, den Sozioökononischen Status, die Bildung, soziale Netzwerke oder Immobilität bereits beeinträchtigt sind. Die Vulnerabilität von Älteren wurde bisher kaum wissenschaftlich betrachtet. In Kooperation mit der Universität Umea, Schweden, wurde nun eine Nachwuchsgruppe gegründet. Zu dieser gehören eine wissenschaftliche Mitarbeiterin der Universität Umea, Frau Dr. Barbara Schumann sowie zwei Doktorandinnen am NAR: Alina Vandenbergh wird ihre Arbeit über "Klimawandel und Altern in Deutschland" anfertigen, während Aditi Bunker die Auswirkungen des Klimas auf die Gesundheit der alternden Population in Nouna, Burkina Faso untersuchen wird.

Termine

Donnerstag, 31. Januar 2013
17-19 Uhr, Neue Universität, Heidelberg

NAR-Seminar: Technik im Alter

  • Die Rolle von Technik im Alter - Dipl.-Psych. Katrin Claßen (Psychologische Alternsforschung, Psychologisches Institut, Universität Heidelberg)

  • Chancen und Risiken von emotionaler und sozialer Robotik in der Altenhilfe - Prof. Dr. Barbara Klein (Fachhochschule Frankfurt am Main - University of Applied Sciences, FB Soziale Arbeit und Gesundheit)

  • Handy, Blutdruckmessgerät und E-Book Reader: Welche Rolle spielen kognitive Faktoren bei der Technikhandhabung im höheren Erwachsenenalter? - Dipl.-Psych. Laura Schmidt (Graduiertenkolleg Demenz, Netzwerk AlternsfoRschung, Universität Heidelberg)

  • Der Einsatz neuer Technologien bei der Pflege von Menschen mit Demenz - Dipl.-Volksw. Birgit Kramer (NAR-Kolleg, Netzwerk AlternsfoRschung, Universität Heidelberg)

Donnerstag, 21. März 2013
Neue Universität, Heidelberg

Kongress "Graduiertenkolleg Demenz"

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