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Netzwerk AlternsfoRschung
Network Aging Research
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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg und Partner

Netzwerk AlternsfoRschung
Das Netzwerk AlternsfoRschung (NAR) untersucht interdisziplinär die verschiedenen Aspekte
des Alterns und hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Öffentlichkeit über neueste Ergebnisse aus der Alternsforschung zu informieren. Dies geschieht über öffentliche NAR-Seminare, in denen Wissenschaftler ihr Forschungsgebiet allgemein verständlich darstellen, und über diverse Veranstaltungen wie Filmvorführungen, Tag der Offenen Tür etc. sowie über den Newsletter.

NAR-Newsletter 2011 / 01

Übersicht

NAR-Seminar: Altersbild

Donnerstag, 20. Januar 2011
17-19 Uhr, Neue Universität, Hörsaal 1, Heidelberg

Wissenschaftler referieren über den Umgang mit Stärken und Schwächen des Alters

„Altersbilder“ in der heutigen Gesellschaft sind das Thema des öffentlichen Seminars, zu dem das Netzwerk AlternsfoRschung (NAR) der Universität Heidelberg am Donnerstag, 20. Januar 2011 einlädt. In mehreren Vorträgen werden zunächst Erkenntnisse einer interdisziplinär arbeitenden Projektgruppe aus Gerontologen, Philosophen und Volkskundlern zum Umgang unserer Kultur mit den Kräften, Stärken und Schwächen des Alters vorgestellt. Anschließend geht es um Altersbilder in Karikaturen deutscher Zeitschriften. Die zweistündige Veranstaltung im Hörsaal 1 der Neuen Universität richtet sich an interessierte Laien und beginnt um 17.00 Uhr. Der Eintritt ist frei, nach den Vorträgen sind Fragen an die Experten möglich.

Vorstellungen und Auffassungen über das Alter sind immer auch Ausdruck der gegenwärtigen Strukturen einer Gesellschaft und ihrer vorherrschenden Deutungsmuster. Sie sind nicht nur subjektive Befindlichkeiten, sondern auch gesellschaftliche Ideen oder Kommunikationskonzepte. Der erste Teil der Veranstaltung beschäftigt sich mit der Frage, welche Altersbilder in der heutigen Gesellschaft erkennbar sind und wie diese damit umgeht. Dabei geht es auch darum, wie Medien dazu beitragen können, ältere Menschen in ihrer Auseinandersetzung mit Grenzsituationen zu unterstützen. Referenten sind Prof. Dr. Andreas Kruse vom Institut für Gerontologie der Ruperto Carola, Prof. Dr. Thomas Rentsch vom Institut für Philosophie der Technischen Universität Dresden und Prof. Dr. Harm-Peer Zimmermann vom Institut für Europäische Ethnologie/Kulturwissenschaft der Universität Marburg. Anschließend erklärt Dr. Franziska Polanski vom Marsilius-Kolleg der Universität Heidelberg, wie Altersstereotypen in Karikaturen deutscher Zeitschriften versteckte und unbewusste Emotionen und Einstellungen zum Thema Altern widerspiegeln.

Prof. Dr. Andreas Kruse, Prof. Dr. Thomas Rentsch, Prof. Dr. Harm-Peer Zimmermann
Institut für Gerontologie, Universität Heidelberg, Institut für Philosophie, TU Dresden, Institut für Europäische Ethnologie/Kulturwissenschaft, Universität Marburg
Andreas Kruse, Institut für Gerontologie, Universität Heidelberg Thomas Rentsch, Institut für Philosophie, TU Dresden Harm-Peer Zimmermann, Institut für Europäische Ethnologie / Kulturwissenschaft, Universität Marburg

Die Natur des Erinnerns: von kognitiven zu neuronalen Modellen des menschlichen Gedächtnisses

Welche Bedeutung besitzen Altersbilder – definierte als kollektive und individuelle Vorstellungen von und Einstellungen gegenüber Alter – für das Erleben, Verhalten und Handeln des einzelnen Menschen? Welche Altersbilder sind in unserer heutigen Gesellschaft erkennbar? Wie geht unsere Gesellschaft mit den Stärken und Kräften des Alters wie auch mit der erhöhten Verletzlichkeit im Alter um? Mit diesen Fragen befasst sich eine Folge von Vorträgen.

Nach einer theoretisch-konzeptionellen Einführung werden zunächst Erkenntnisse aus einer interdisziplinär arbeitenden Projektgruppe vorgestellt, die sich aus Gerontologen (Universität Heidelberg), Philosophen (Universität Dresden) und Volkskundlern (Universität Marburg) zusammensetzt: Diese Projektgruppe untersucht in einem von der VW-Stiftung geförderten Projekt die Frage, welche Deutungen der erhöhten Verletzlichkeit im Alter in unserer Gesellschaft erkennbar sind und inwieweit in den Altersbildern auch die Entwicklungsmöglichkeiten in (gesundheitlichen) Grenzsituationen repräsentiert sind. Dabei wird auch der Frage nachgegangen, auf welche Weise Medien dazu beitragen können, ältere Menschen in ihrer Auseinandersetzung mit Grenzsituationen zu unterstützen, anzuregen und zu befruchten.

Dr. Franziska Polanski
Marsiliuskolleg / Institut für Pharmazie und molekulare Biotechnologie, (IPMB), Universität Heidelberg
Franziska Polanski

Altersbilder in Karikaturen deutscher Zeitschriften

Homepage

Karikaturisten sind auf schnelle Verstehbarkeit angewiesen und arbeiten deshalb mit Stereotypen aus dem „kulturellen Gedächtnis“. Aber auf welche Stereotype greifen zeitgenössische Karikaturisten zurück, wenn sie sich dem Thema Alter(n) widmen? Diese Frage ist deshalb so interessant, weil sich mit den Altersstereotypen im (Bild-)Witz auch Emotionen und Einstellungen gegenüber dem Alter(n) offenbaren, die ansonsten nur schwer zu Tage treten.

Lachen nämlich entzieht sich weitestgehend den Kontrollmechanismen des Bewusstseins. Karikaturen können daher Aufschluss über Altersbilder geben, die sich sozusagen in den „Hinterköpfen“ der Mitglieder einer Gemeinschaft angesammelt haben und deren Handeln beeinflussen. Möglicherweise unterscheiden sich diese erheblich von den Altersbildern, die sich im bewusst reflektierten Diskurs einer Gesellschaft finden. Vielleicht kann ein Blick auf die Karikatur dazu beitragen, jene Diskrepanz zwischen Ausdifferenzierung des Altersbildes in Zeiten des demografischen Wandels und Beständigkeit althergebrachter Altersklischees und Ängste vor dem Alter in der deutschen Gegenwartsgesellschaft besser zu verstehen.

Interview des Monats mit Franziska Polanski
Marsiliuskolleg / Institut für Pharmazie und molekulare Biotechnologie, (IPMB), Universität Heidelberg

Frau Dr. Polanski, Sie sind Projektleiterin des Marsiliusprojekts „Altersbilder in Karikaturen deutscher Zeitschriften“. Außerdem beschäftigen Sie sich als Autorin satirischer Texte oder als Herausgeberin seit vielen Jahren mit den unterschiedlichsten Humordarstellungen. Wie sind Sie dazu gekommen, über das Alter in der Karikatur zu forschen?

In der komischen Kunst – der Komödie, der komischen Oper – haben sich bis heute die jahrhundertealte Figuren der sogenannten „komischen Alten“ gehalten. Denken Sie z.B. an den  Senex amans, den verliebten Alten, aus der antiken Komödie oder die Vecchi, Pantalone und Dottore, Gestalten der Commedia dell´arte, die dann bei Moliere weiterentwickelt zu den wunderbaren, hochkomischen Charakteren der Geizigen, eingebildeten Kranken und Haustyrannen wieder auftreten. In veränderter Form tauchen alle diese Herrschaften auch in heutigen Comedies oder Karikaturen wieder auf. Sie sind Bestandteil des kollektiven Gedächtnisses und werden da je nach Bedarfslage herausgeholt und wieder hineingesteckt. Auf jeden Fall spielen sie noch eine Rolle. 

Wenn Sie nun daran denken, dass wir auf der einen Seite, das belegen wissenschaftliche Studien, in unserer Gesellschaft mittlerweile einen recht differenzierten Diskurs über das Alter haben, aber auf der anderen einen Umgang „mit dem Alter“, der vollkommen überholt ist, wie z.B. die Zwangsberentung mit plus minus 65 oder die Chancenlosigkeit bereits 50- oder teilweise sogar über 40jähriger auf dem Arbeitsmarkt, dann fragt man sich doch, was für ein Bild vom Altern hinter einem solchen Umgang mit dem Menschen steht. Welches Altersbild hat diese Gesellschaft? Welches Altersbild hat sie wirklich? Haben wir vielleicht in unseren „Hinterköpfen“ ein ganz anderes Altersbild als in unserem Bewusstsein ? Könnte es sein, dass die über Jahrhunderte lang überlieferten Altersstereotype aus der komischen Kunst auch heute noch unser Bild vom Alter beeinflussen? Und um das herauszufinden, untersuchen wir im Projekt „Altersbilder in Karikaturen deutscher Zeitschriften“ ca. 3000 Karikaturen. weiter

Termine
Mittwoch, 19. Januar, 14.30 Uhr; Sonntag, 23. Januar, 11.30 Uhr
Kino Kamera, Brückenstr. 26, Heidelberg
NAR-Filmveranstaltung zum Thema "Altersbilder"
Satte Farben vor Schwarz

In Kooperation mit dem GLORIA Filmtheaterbetrieb

Spielfilm, Deutschland, 2010, 85 Min.
Regie: Sophie Heldmann

Im Anschluß Diskussion mit Dipl. Gerontol. Dagmara Wozniak, Timo Jacobs (Wissenschaftl. Mitarbeiter im Projekt “Altersbild” Institut für Gerontologie, Universität Heidelberg)

"Satte Farben vor Schwarz" erzählt die Geschichte von Anita (Senta Berger) und Fred (Bruno Ganz), die sich seit 50 Jahren kennen und lange verheiratet sind. Der Herbst des Lebens hat für sie längst begonnen, doch sie leben einfach ihre Liebe weiter – selbstbestimmt, nicht symbiotisch, sondern in beweglicher Auseinandersetzung. Fred ist schwer krank, was er vor seiner Familie verheimlicht. Nur Anita weiß um seine Krankheit. Ist das Freiheit oder Realitätsverweigerung? Der Film schildert in überraschenden Wendepunkten die entscheidenden Wochen aus dem Leben der beiden und schließt mit der Frage nach der Unendlichkeit einer gelebten Liebe.
Dienstag, 22. März 2011
Karlstorkino, Am Karlstor 1, Heidelberg (Wegbeschreibung)
NAR-Filmveranstaltungen im Rahmen der SchulKinoWoche Baden-Württemberg
08.30 Uhr
Oskar und die Dame in Rosa
Spielfilm, Regie: Eric-Emmanuel Schmitt, 2010, 100 min.
Moderation: Dipl. Pflegewirtin Charlotte Berendonk, NAR-Graduiertenkolleg Demenz und Dipl.-Psych. Ortrun Reidick, Psychologische Alternsforschung, Psychologisches Institut, Universität Heidelberg

Oskar und die Dame in Rosa

Der zehnjährige Oskar ist schwer krebskrank und hat nur noch wenige Tage zu leben. Seine Eltern sagen ihm die bittere Wahrheit nicht, und auch die anderen Erwachsenen flüchten sich nur in Phrasen, wenn er ihnen ernste Fragen stellt. Da trifft er auf die resolute, schrille Pizzalieferantin Rose. Sie soll sich um ihn kümmern, ihm letzten Lebensmut geben. Sie motiviert ihn, Briefe an Gott zu schreiben und sich jeden Tag einen Wunsch zu erfüllen.

11.00 Uhr und 14.00 Uhr
Herbstgold
Dokumentarfilm, Regie: Jan Tenhaven, 2010, 95 min.
Moderation: Dr. Andreas Lauenroth, NAR-Kolleg

Herbstgold

Porträts von fünf Senioren, die Hochleistungssport treiben, als ans Herz gehende Hommage auf physische wie psychische Fitness im hohen Alter. Alfred, der 100-jährige Diskuswerfer aus Wien, Jiri, der 82-jährige Hochspringer aus Tschechien, Ilse, die 85-jährige Kugelstoßerin aus Kiel, der 93-jährige Herbert aus Stockholm und Gabre aus Italien - als Lebens-mittelpunkt verbindet sie alle der Sport. Beim Hochsprung, Diskuswerfen und Kugelstoßen laufen sie zur Hochform auf und fürchten weder Tod noch Teufel bei dem Versuch, das Sieger-treppchen zu erklimmen!

Donnerstag, 24. März und Freitag 25. März 2011
Alte Aula, Universität Heidelberg

Kongress "Multidisciplinary Approaches
to the Study of Aging"

Aging is inevitable, but improvements in sanitation, diet, healthcare and housing have resulted in a vast increase in life expectancy worldwide. Thus, aging is one of the major global challenges for the 21st century. The NAR recognizes that key challenges in aging – such as reducing frailty and morbidity, maintaining independence and wellbeing and roviding cost effective care – cannot be solved in research silos but require a pluralistic approach. This conference aims to discuss where we stand, what are the opportunities to add value through strong cross-sector approaches on aging and later life, and how the main health and wellbeing challenges are best tackled.

Der Eröffnungstag ist öffentlich, kostenlos und auf deutsch. Der wissenschaftliche Kongresstag ist auf englisch und kostet 70€. Eine Anmeldung ist erforderlich.

Samstag, 26. März 2011, 11.00 - 16.00 Uhr
Netzwerk AlternsfoRschung, Bergheimer Str. 20, Heidelberg
Tag der Offenen Tür im NAR
Age-Simulator

Wie fühlt man sich mit 85? Das Alter am eigenen Körper erleben - das können Sie beim Tag der offenen Tür des Netzwerks Alternsforschung (NAR). Wie ist das, wenn jede Bewegung schwerer fällt, die Bewegungsfreiheit eingeschränkt ist, das Gehör nicht mehr so gut funktioniert und das Augenlicht nachlässt? Steigen Sie mit Hilfe eines Alterssimulations-anzuges in die Zeitmaschine!

Mit einer kurzweiligen Vortrags- und Filmreihe zeigen Wissenschaftler aktuelle Schnappschüsse aus ihren Labors: Wie erforscht man das Altern?
Welchen Einfluss hat die Ernährung? Wie wird man 100 Jahre alt? Gedächtnistests, Ganganalysen, Trainingsverfahren laden zum Mitmachen ein. Wann ist mein schlechtes Gedächtnis wirklich Alzheimer und wie kann ich vorbeugen?

Im Erzählcafe bietet das NAR eine sorgsame Betreuung sowohl von Kindern als auch für ältere Menschen an, so dass auch pflegenden Angehörigen der Besuch der Veranstaltung ermöglicht wird. Das ausführliche Programm sowie nähere Informationen zur Veranstaltung finden Sie Ende Januar auf unserer Webseite.

 

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