Europäisches Filmfestival der Generationen

Programm 2010
Rückblick 2010

Das Europäische Filmfestival der Generationen in Heidelberg wird seit 2012 von den GLORIA Filmtheaterbetriebe GmbH organisiert und veranstaltet. Weitere Informationen unter: www.festival-generationen.de

 

2. Europäisches Filmfestival der Generationen

Dienstag, 28. Juni bis Donnerstag, 30. Juni 2011, Karlstorkino Heidelberg

Das 2. Europäische Filmfestival der Generationen macht Ende Juni 211 wieder Station in Heidelberg und Frankfurt am Main. Mit sieben Filmen soll ein kleiner Überblick zu den vielen Facetten des Älterwerdens, des Alters und der Jugend von gestern gegeben werden. Das Festivalkonzept und die Zusammenarbeit der beiden Städte mit dem Amt für Gesundheit und dem Netzwerk Alternsforschung haben sich erfolgreich bewährt, was nicht allein durch die positive Resonanz der Zuschauer, Filmgäste und Medien Bestätigung fand, sondern auch durch die Nominierung für den Deutschen Engagementpreis 2010 honoriert wurde. Das Festival beabsichtigt Bilder zum gelingenden Altern aufzuzeigen; Bilder, die zum Nachdenken über das eigene Altern anregen und solche, die den Dialog zwischen den Generationen fördern sollen. Dazu werden Regisseure und Schauspieler ihre Filme vorstellen, und Experten aus der Alternsforschung und Seniorenarbeit das Gespräch im Anschluss an die gezeigten Filme moderieren.

Lernen Sie rüstige Sportler kennen, die sich auch mit 100 Jahren noch neue Ziele gesteckt haben. Lassen Sie sich mitreißen von der jungen Frische eines amerikanischen Seniorenchors. Folgen Sie uns nach Frankreich, wo eine alte Dame einen jüngeren Menschen zum Lesenlernen anregt. Oder schmunzeln Sie mit einer türkischen Familie, die in eine fremde Welt nach Deutschland kommt. Aber auch Erinnerungen an die Jugend im Hungerwinter 1946, Krankheiten wie Demenz, Schicksalsschläge und Verlust sind Aspekte, die zum Alter dazugehören. Gleichwohl können das Annehmen und Lernen damit umzugehen, zu einem gelingenden und zufriedenen Altern beitragen.

Wir würden uns freuen, Sie bei unserem Festival begrüßen zu dürfen!


Prof. Dr. Dr. h.c. Konrad Beyreuther                                                                       Dr. Hans-Joachim Kirschenbauer
Dr. Michael Doh                                                                                                       Matthias Roos
Netzwerk Alternsforschung Heidelberg                                                                    Amt für Gesundheit Frankfurt am Main

 

Eintritt: 5€.
Schulklassen (ab 20 Personen): 3,50 €, Lehrer und Begleitperson frei.

Kontakt.
Michael Doh
Netzwerk AlternsfoRschung
Tel.: 06221 – 54 81 13
filmfest@nar.uni-heidelberg.de

 

Programm

Di, 28. Juni, 17.00 Uhr

Herbstgold

Dokumentarfilm, Regie: Jan Tenhaven, Deutschland, 2010, 95 min.

Herbstgold

Frei nach dem Motto „Kopfstand statt Ruhestand“ wollen Ilse, Alfred, Jiří und Gabre noch hoch hinaus. Alfred, der 100-jährige Diskuswerfer aus Wien, Jiří, der 82-jährige Hochspringer aus Tschechien, Ilse, die 85-jährige Kugelstoßerin aus Kiel und der Läufer Herbert (93) aus Stockholm – als Lebensmittelpunkt verbindet sie alle der Sport. Ihr großes Ziel: die Qualifikation für die Weltmeisterschaft im finnischen Lahti, der Olymp des Seniorensports. Regisseur Jan Tenhaven wirft einen liebevollen, neugierigen und respektvollen Blick auf die Welt des Seniorensports. Er porträtiert die bejahrten Sportler, die es auf der Zielgeraden des Lebens noch einmal wissen wollen und mit Ehrgeiz und Humor den körperlichen Alternsprozess trotzen. „Herbstgold“ ist eine lebensbejahende Hommage an das Alter, nicht glatt und faltenfrei, aber voller Humor und Willenskraft.

Vorführung in Anwesenheit des Regisseurs.

In Kooperation mit dem Netzwerk „Mehr Bewegung lebenslang“, Stadt Heidelberg, Moderation: Dr. Christoph Rott
 

Di, 28. Juni, 19.00 Uhr

Young@Heart

Dokumentarfilm, Regie: Stephen Walker, USA, 2008, 103 min.

Young Heart

„Young@Heart“ ist ein einzigartiger und ungewöhnlicher Chor von 75- bis 92-Jährigen: Einige der Chorsänger haben beide Weltkriege erlebt und nun bringen sie mit modernen Punk-, Soulund Rock-Songs von The Clash über James Brown bis Nirvana weltweit die Säle zum Kochen und die Herzen zum Schmelzen. Regisseur Stephen Walker zeichnet ein hinreißendes Portrait der weißhaarigen Damen und Herren aus Massachusetts. Er begleitet sie während der Proben für ihr neues Programm, bei ihrem bewegenden Auftritt in einem Männergefängnis unmittelbar nach dem Tod zweier Chor-Mitglieder und schließlich beim großen mitreißenden Auftritt vor Tausenden von Zuschauern.

In Kooperation mit Institut für Psychosomatische Kooperationsforschung und Familientherapie, Heidelberg. Moderation: Prof. Dr. Astrid Riehl-Emde;  Diskussionspartnerin: Dr. Astrid Söthe-Röck, Referentin Evangelisches Altenzentrum Bruchsal

 

 

Mi, 29. Juni, 14.00 Uhr, 19.00 Uhr

Hungerwinter

Dokumentarfilm, Regie: Gordian Maugg, Deutschland, 2009, 90 min.

Hungerwinter

Am Ende des Jahres 1946, des ersten vollen Friedensjahres, ist in vielen kriegszerstörten europäischen Ländern kein Aufschwung in Sicht. Der Wiederaufbau verläuft äußerst schleppend. Eine unerwartete Entwicklung macht die Lage noch schlimmer: Zwischen November 1946 und März 1947 werden die Menschen einen der kältesten Winter des 20. Jahrhunderts durchleben. „Weißer Tod“ und „schwarzer Hunger“ lauten Redewendungen der Zeit. Nach Schätzungen sterben allein in Deutschland mehrere Hunderttausende an den Folgen dieses Hungerwinters. Die Dokumentation rückt die Not der Bevölkerung im Nachkriegsdeutschland in den Mittelpunkt – eine Erfahrung, die eine ganze Generation geprägt hat. Dazu zeigen sechs exemplarische Einzelschicksale eindrucksvoll, mit welchen existenziellen Problemen die Menschen damals zu kämpfen hatten und welche Schicksalsschläge sie meistern mussten. Durch eine Kombination von Interviews, Archivmaterial und filmischer Rekonstruktion werden die Ereignisse dieses dramatischen Winters wieder lebendig.

Vorführungen in Anwesenheit des Regisseurs

In Kooperation mit der Akademie für Ältere, Heidelberg

 

Mi, 29. Juni, 17.00 Uhr

Das Labyrinth der Wörter

Spielfilm, Regie: Jean Becker, Frankreich, 2008, 82 min.

Labyrinth

Es ist die Geschichte über eine dieser Begegnungen, die das ganze Leben verändern kann: das zufällige Zusammentreffen des vermeintlichen Tölpels Germain, 45 Jahre alt, mit einer kleinen, alten Dame namens Margueritte, 94 Jahre alt, einer leidenschaftlichen Leserin. Margueritte liest ihm in einem Park Passagen aus Romanen vor und eröffnet ihm somit die Welt der Bücher, von denen Germain bisher nichts wusste. Aber auch Germain kann Margueritte bald zur Seite stehen ... Ein Film mit leisem Humor und einer Spur Tragik über zwei Generationen, die sich gegenseitig achten, wertschätzen, voneinander lernen und weiterhelfen.

In Kooperation mit generation.hd, Moderation: Dipl.-Gerontologe Derek Cofie-Nunoo

 

 

Do, 30. Juni, 14.00 Uhr

Eines Tages...

Spielfilm, Regie: Iain Dilthey, Deutschland, 2009, 97 min.

Einestages

Architekt Frieder wirkt bei der Arbeit zunehmend fahrig und stößt seine engsten Freunde vor den Kopf. Lange will er nicht wahrhaben, was mit ihm geschieht. Margot und Jakob sind über dieses Stadium schon lange hinaus. Ihre Liebe ist mit der Herausforderung gewachsen, doch Margot muss erkennen, dass der größte Liebesbeweis auch das Loslassen sein kann. Leon und Annette stehen irgendwo dazwischen. Das Geschwisterpaar samt schrulligem Schwager bewegt sich zwischen aufopferungsvoller Pflege der Mutter und Verkennen der Situation. Regisseur Iain Dilthey trifft in seinem sensiblen Porträt den richtigen Ton und beweist erstaunliche Souveränität in der Inszenierung.
Weitere Information: www.einestages.lvr.de

Vorführungen der Projektleitung Angela Giebmeyer & Tom Lovens, LVR-Zentrum für Medien und Bildung, Düsseldorf

In Kooperation mit dem „Arbeitskreis Gerontopsychiatrie Heidelberg“, Aktion „Demenzfreundliche Kommune“. Moderation: Prof. Dr. Dr. h.c. Konrad Beyreuther, Netzwerk Alternsforschung

Sondervorführungen:
Do, 30. Juni, 16.30 Uhr im Augustinum (Emmertsgrund, Jaspersstr. 2)
In Kooperation mit dem Wohnstift Augustinum und dem Kulturkreis Emmertsgrund-Boxberg e.V., Moderation: Dr. Heidrun Mollenkopf - Eintritt frei!

So, 3. Juli, 11.00 Uhr im Karlstorkino, Heidelberg
In Kooperation mit dem Arbeitskreis „Gerontopsychiatrie Heidelberg“, Aktion „Demenzfreundliche Kommune, Moderation: Dr. med. Klaus Brosi, Arzt für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie

 

 

Do, 30. Juni, 17.00 Uhr

Almanya - Willkommen in Deutschland

Spielfilm, Regie: Yasemin Şamdereli, Deutschland, 2011, 97 min.

Almanya

In den 1960er ist Hüseyin als Gastarbeiter nach Deutschland gekommen. Mit der Frage nationaler Identität haben seine Sprösslinge bis heute zu kämpfen – etwa seine 25-jährige Enkeltochter Canan, die keinen Schimmer hat, wie sie ihrer Familie erklären soll, dass sie schwanger von einem Briten ist. Oder deren 6-jähriger Cousin Cenk, der an seinem ersten Schultag weder in die deutsche, noch in die türkische Fußballmannschaft gewählt wird. Während eines großen Familienfestes verkündet das Familienoberhaupt, er habe in der Türkei ein Haus gekauft und wolle nun mit ihnen zusammen in die alte Heimat fahren. Geschrieben und verfilmt wurde die Geschichte – mit autobiographischen Zügen – von den Schwestern Yasemin und Nesrin Samdereli. Ein unterhaltsamer Film über Integration, Identität und Generativität.

In Kooperation mit Amt für Soziales und Senioren, Netzwerk Älterwerden in der neuen Heimat, Stadt Heidelberg,
Moderation: Daniela Manke, M.A., Netzwerk Alternsforschung

 

 

Do, 30. Juni, 19.00 Uhr

Die Frau mit den 5 Elefanten

Dokumentarfilm, Regie: Vadim Jendreyko, Schweiz, Deutschland, 2009, 94 min.

Frau 5elefanten

Sie gab Dostojewski eine neue Stimme: Swetlana Geier, die wichtigste
Übersetzerin russischer Literatur ins Deutsche, hat die „5 Elefanten“ übersetzt, Dostojewskis fünf große Romane. Es ist das Lebenswerk der 1923 in Kiew Geborenen, die im Zweiten Weltkrieg aus der Ukraine nach Deutschland kam. Poesie und Alltag, Trauer und Humor sind in diesem Film zum vielschichtigen Porträt verwoben. Der Film gibt faszinierende Einblicke in die Denk- und Schaffenswelt einer gebildeten, klugen und warmherzigen alten Frau, die, eingebunden in enge Familienbande, auch schwere Schicksalsschläge zu meistern weiß. Nach über 60 Jahren begibt sie sich auf die Reise in ihre alte Heimat, begleitet von ihrer Enkelin – eine Reise zu sich selbst und ihrer Familiengeschichte.

Die Vorführungen werden begleitet von Dr. Franz Leithold, Leiter des Medienzentrums der Universität Freiburg und langjähriger persönlicher Freund von Swetlana Geier

In Kooperation mit dem Institut für Gerontologie, Moderation: Dipl.-Gerontologe Jörg Hinner

 

 

Grußwort von der Schirmherrin Prof. Dr. Dr. h.c. Ursula Lehr Bundesministerin a.D. Vorsitzende der BAGSO

Liebe Jugend von gestern und vorgestern, Liebe Seniorinnen und Senioren vom morgen und übermorgen!

Zum 2. Mal laden wir Sie ein zum „Europäischen Filmfestival der Generationen“, das – ähnlich wie im letzten Jahr – Jung und Alt zusammen bringen will. Wir wollen miteinander 7 Filme betrachten und diskutieren, die uns froh aber zum Teil auch nachdenklich stimmen, die uns einmalige Lebensgeschichten aufzeigen, in denen Menschen manche Herausforderungen zu meistern haben. Uns begegnen in den Beiträgen ältere Menschen, die manche Schicksalsschläge überwunden haben. Die Filme lassen Vergangenheit lebendig werden und wecken so Verständnis für die verschiedensten Formen der Alternsprozesse. Altern wird als lebenslanger Prozess deutlich, geprägt von zeitgeschichtlichen Ereignissen. Der Betrachter wird für die verschiedenen Alternsstile und Altersschicksale sensibilisiert. Vielleicht schaffen wir es beim 3.Europäischen Filmfestival der Generationen, dass dann auch bei den Seniorinnen und Senioren für die mannigfachen Probleme der Jugend unserer Zeit Verständnis geweckt wird.

Wir wollen gegenseitiges Verständnis schaffen, denn es gilt, unsere Gesellschaft zu gestalten mit der jüngeren, der mittleren und der älteren Generation! – Wir sollten Generationenkonflikte nicht weiter schüren. Nur gemeinsam können wir die Herausforderungen der Zukunft meistern. Jüngere, Mittelalterliche und Ältere haben zugleich Gebende und Nehmende zu sein. Wir sollten gemeinsam Verantwortung für uns und die Gesellschaft übernehmen. Wir brauchen den Dialog zwischen den Generationen; wir brauchen gemeinsames Tun, nicht gegenseitige Vorwürfe und Beschimpfungen; wir brauchen gegenseitiges Verständnis- und die Möglichkeit, dass Junge von den Alten lernen, aber auch, dass Alte von den Jungen lernen.

Jeder, der heute alt ist, war einmal jung. Und die, die heute jung sind, wollen einmal alt werden (wenn auch oft nicht alt sein). Das heißt: Alt und Jung sind auch die Jugend von gestern und vorgestern und die Senioren von morgen und über-morgen. Allein daraus sollte sich schon selbstverständlich eine Solidarität der Generationen ergeben. Nur in einem gemeinsamen Miteinander werden wir es schaffen, die Probleme unserer Gesellschaft zu lösen.


Spielplan

Heidelberg, Karlstorkino

 

Di 28. Juni

Mi 29. Juni

Do 30. Juni

14.00

 

Hungerwinter

Gordian Maugg
D 2009, 90 min

Eines Tages…

Ian Dilthey
D 2009, 97 min

 

17.00

 

Herbstgold

Jan Tenhaven

D 2010, 95 min

Das Labyrinth der Wörter

Jean Becker
FR 2010, 82 min

Almanya

Yasemin Şamdereli

D 2011, 97 min

 

19.00

 

Young@heart
Stephen Walker

USA 2007, 103 min

Hungerwinter

Gordian Maugg
D 2009, 90 min

Die Frau mit den 5 Elefanten

Vadim Jendreyko

CH, D 2009, 94 min

 

Sondervorführungen:
Eines Tages…, Ian Dilthey, D 2009, 97 min

Do, 30. Juni, 16.30 Uhr: Seniorenresidenz Augustinum, Emmertsgrund

So, 3. Juli, 11.00 Uhr: Karlstorkino, Heidelberg
 

 

 

 

 

- RÜCKBLICK 2010 -

 

03.  August 2010

Nominierung des "1. Europäisches Filmfest der Generationen" für den Deutschen Engagementpreis!

Der Mitarbeiter vom Netzwerk AlternsfoRschung, Michael Doh, wurde für sein Konzept und die Organisation des Europäischen Filmfestival der Generationen sowie der Förderung der Heidelberger Filmkultur vom Bundesverband Deutscher Stiftungen für den "Deutschen Engagementpreis 2010" nominiert. Der Preis ist mit 10.000€ dotiert.

Logo Geben GibtDer Deutsche Engagementpreis, gefördert durch den Generali Zukunftsfonds und das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, ehrt im zweiten Jahr bürgerschaftliches Engagement. Eine hochkarätig besetzte Jury vergibt die Auszeichnung in den Kategorien Politik & Verwaltung, Wirtschaft, Gemeinnütziger Dritter Sektor & Einzelpersonen.

Über 23 Millionen Menschen engagieren sich für die Gesellschaft. Ganz gleich, ob jemand mit Zeit, Geld oder Ideen Unterstützung leistet – Geben gibt. auch den Engagierten einen ganz persönlichen Mehrwert. Die Kampagne Geben gibt. stellt die vielen Facetten des freiwilligen Engagements vor, um Menschen aller Generationen sowie Initiativen, Organisationen und Unternehmen für freiwilliges Engagement zu begeistern.

 

Feedback und Presse zum 1. Europäischen Filmfest der Generationen

Juni 2010:

In den drei Tagen kamen in Heidelberg knapp 500 Besucher ins Karlstorkino. Das Festival war nicht nur deshalb ein Erfolg, da die 8 Filme zum Thema Älterwerden sehr gut bei Alt und Jung ankamen. Vor allem die Möglichkeit mit den Regisseuren und Schauspielern ins Gespräch zu kommen, wurde gerne genutzt. Durch die Moderation von Experten aus der Alternsforschung wurden über den Film hinausgehend interessante Aspekte zum Alter und Altern mit dem Publikum diskutiert.

So ging es  bei den zweimal ausverkauften Film "Giulias Verschwinden" nicht nur ums Älterwerden von  verschiedenen Generationen und um die Möglichkeiten zur Gestaltung und Selbstbestimmung im Alter. Im Verlauf des Gesprächs entwickelte sich zwischen Alt und Jung eine spannende Diskussion über neue Wohnformen und Wohnwünsche im Alter.

Ein weiterer Höhepunkt waren die Veranstaltungen mit den beiden Hauptdarstellern Ursula Werner und Horst Rehberg aus "Wolke9". Im Film wird auf sehr direkte und natürliche Weise gezeigt, dass Liebe, Sexulaität und Gefühle keine Altersgrenzen kennen. Dieser mutige Film, ausgezeichnet mit Deutschen Filmpreis als Bester Film, Regie und Schauspielerin, überraschte und überzeugte das Publikum. Im Anschluß entstand eine sehr reges Gespräch mit den beiden Schauspielern über den Mut und die Motivation solch einen wichtigen Film zu machen und über die besondere Arbeitsatmosphäre beim Drehen.

Bei der Abendverantaltung zu "Wolke9" kam die Schirmherrin des Festivals, Frau Prof. Dr. Ursula Lehr, als Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO) ins Karlstorkino und sprach in ihrem Grußwort von der Vielfalt der Altersnformen, die sich im Filmprogramm widerspiegeln. Sie ermutigte das Festival für das nächste Jahr die Perspektive für Alt-Jung-Gespräche zu erweitern, indem auch Filme zum Thema Jugned heute und gestern gezeigt werden. Eine Anregung, der wir gerne nachkommen.

In "Wir werden uns Wiedersehen" erzählte die Heimbewohnerin vom Richard-Böttger-Haus aus Mannheim, Lieselotte Langer, auf ihre erfrischende kurpfälzische Art über die Dreharbeiten als "Nachwuchsschauspielerin" und dem nachfolgenden Rummel um sie.
Während des Films schmunzelten Pflegeschüler über die kleinen Details, die so wahrhaftig den Alltag in einem Altenheim wiedergaben. Regisseur Stefan Hillebrand erklärte das Konzept, nicht mit einem fertigen Drehbuch in solch eine Einrichtung zu gehen, sondern gemeinsam mit den Heimbewohnern, dem Pflegepersonal sowie den Schauspielern die Geschichte und Dialoge zu entwerfen. Auf diese Weise konnte eine Authentizität und Natürlichkeit im Film geschaffen werden.

Auch die weiteren Filme kamen beim Publikum gut an, wie die Sondervorführung im Wohnstift Augustinum im Emmertsgrund, wo der Fernsehfilm "Das zweite Leben" mit Rosemarie Fendel im großen Konzertsaal aufgeführt wurde. Der Regisseur Florian Gärtner erhielt großen Applaus vom älteren Publikum, das hinterher den Wunsch nach Wiederholungen solcher besonderer Filmveranstaltungen äußerte.

Insgesamt ermutigte uns das Konzept eines Filmfestivals für Alt und Jung fortzuführen und für 2011 weitere Partnerstädte und Kooperationspartner einzubinden. Voraussichtlich wird dann das 2. Europäische Filmfest der Generationen im Juni 2011 stattfinden.

Michael Doh
Festivalorganisation 

 

 Linkpfeil Presse-Bericht: Rhein-Neckar-Zeitung, 7.Mai 2010

 LinkpfeilRadio-Interview mit Michael Doh (SWR4 vom 5. Mai 2010, 4min.)

 LinkpfeilPresse-Bericht: Rhein-Neckar-Zeitung, 3.Mai 2010

 

 Programm

Dienstag 4. Mai bis Donnerstag 6. Mai, Karlstorkino Heidelberg

Filmfest Pl Kl

Das Netzwerk AlternsfoRschung in Heidelberg und das Amt für Gesundheit in Frankfurt am Main werden im Rahmen der Europawoche vom 3. bis 6. Mai das erste Europäische Filmfestival der Generationen, das sogenannte "Silver Screen", parallel in beiden Städten ausrichten. Gezeigt werden aktuelle Filme aus Deutschland und Europa zum Thema Alter und Älterwerden für Alt und Jung.

Es erwarten Sie Filme über das Älterwerden für Alt und Jung, mit der Möglichkeit, im Anschluss mit Filmschaffenden und Experten aus der Alternsforschung über den Film und das Thema Alter(n) zu diskutieren. Wir würden uns freuen, Sie bei einem unserer Festival-Filme begrüßen zu dürfen.

 LinkpfeilProgramm (als pdf)

 

Eröffnung am Dienstag 4. Mai 2010

17.00 Uhr im TIKK-Theater, Karlstorbahnhof - Eintritt ist frei!

  • Begrüßung und Sektempfang Prof. Dr. Dr. h.c. Konrad Beyreuther, Michael Doh (Netzwerk AlternsfoRschung
  • Vortrag Prof. Dr. Andreas Kruse, Direktor Institut für Gerontologie der Universität Heidelberg

Der fremde Blick auf das Alter - Altersbilder in anderen Kulturen

Der Blick in andere Kulturen weist ein hohes Potenzial zur kritischen Reflexion unseres eigenen Umgangs mit einem sozial-kulturellen Phänomen auf. Dies heißt im Hinblick auf Altern: Welche Bilder des Alterns, welche sozialen und kulturellen Praktiken in Bezug auf Fragen des Altern, welche Formen und Möglichkeiten selbst- und mitverantwortlichen Lebens im Alter sind in anderen Gesellschaften erkennbar? Die intensive Auseinandersetzung mit dieser sozialen und kulturellen Differenziertheit des Alters gibt uns Anregungen für einen neuen Zugang zum Alter, für eine veränderte Ansprache älterer Menschen, für die Ausgestaltung neuer sozialer Rollen und Verantwortungsbereiche älterer Menschen. In einer eigenen Untersuchung, in der sieben Staaten vertreten waren, fanden wir zahlreiche für unser Land innovative Bilder des Alters und
Praktiken im Umgang mit Fragen des Alters. Einzelne dieser innovativen Potenziale sollen dargestellt und diskutiert werden

18.30 Uhr im Karlstorkino - Eintritt 6€

  • Eröffnungsfilm "Giulias Verschwinden" in Anwesenheit des Regisseurs

 

 

Filmprogramm

 

Giulias-verschwinden Klein

 

Giulias Verschwinden

Regie: Christoph Schaub, Schweiz, 2009, 87 min

Komödie von drei Generationen über das Älter werden

 

 

Ausgerechnet an ihrem Fünfzigsten muss es Giulia am eigenen Leib erfahren: Alter macht unsichtbar. Aus Frust geht sie shoppen und trifft dabei einen Fremden, mit dem sie den Abend lieber verbringt als mit ihrer Geburtstagsgesellschaft. Diese wartet, frisch aufgebretzelt, wohlriechend und die Zeichen des Alterns weggeschminkt, im Restaurant auf Giulia und sinniert angeregt über zunehmende Jahrringe. Die Wahr- und Weisheiten ihrer engsten Freunde zum Thema Alter werden zusehends mit genügend Alkohol konserviert. Auch Jessica und Fatima, 14, shoppen - allerdings auf ihre Weise. Sie suchen ein Geburtstagsgeschenk und „finden“ goldene Turnschuhe für den 18-jährigen Schwarm ihrer Herzen. Doch dem Ladendetektiv
entgehen sie nicht. Cornelia und Max, die geschiedenen Eltern von Jessica, stehen vor den Trümmern ihres aufgeschlossenen Sorgekonzeptes, als sie ihr Kind bei der Polizeidienststelle abholen müssen. Wer ist schuld, dass die Tochter offensichtlich zu einer verlorenen Jugend gehört? Über den Verlust der Jugend schmollt derweil Leonie, die sich an ihrem achtzigsten Geburtstag gegen ihre Tochter, die Altersresidenz, die Konventionen und gegen das Altsein auflehnt und ihre eigene Geburtstagsparty genussvoll sabotiert. Nach einem Drehbuch des erfolgreichen Schweizer Autors Martin Suter („Small World“).

Karlstorkino, Heidelberg: In Kooperation mit generation.hd, Moderation: Derek Cofie-Nunoo
Di, 04. Mai, 14.00 Uhr – in Anwesenheit des Regisseurs
Di, 04. Mai, 18.30 Uhr – in Anwesenheit des Regisseurs

 

  

2 Leergut

 

Leergut

Regie: Jan Sverák, Tschechien, 2007, 103 min

Es ist nie zu spät, von vorne anzufangen und sein Glück zu suchen

 

 

Josef hat die aufmüpfigen Kids von heute satt und macht Schluss mit dem Lehrerdasein. Aber immer nur daheim bei seiner besseren Hälfte Trübsal blasen - das geht nicht. Schließlich träumt der rüstige Graubart noch von jungen Frauen. Und einer Aufgabe. Also sucht er einen Job - und landet nach allerlei Pleiten an der Leergutannahme eines Supermarkts. Dort fängt der Schwerenöter an, sich sachte kuppelnd für das Glück seiner Mitmenschen zu interessieren: der Rentnerin von nebenan, schüchterner Kollegen, seiner sitzengelassenen Tochter und zuletzt sogar das seiner Frau, die sein Treiben mit dem gebotenen Argwohn verfolgt... Eine Vater-Sohn-Produktion, bei der Vater Zdenek Sverák (geboren 1936) die Hauptrolle unter der Regie seines Sohnes Jan (geboren 1965) spielt – wie schon 1997 beim oscarprämierten Film „Kolja“.

Karlstorkino, Heidelberg: Moderation: Dr. Andreas Lauenroth, Netzwerk Alternsforschung
Mi, 05. Mai, 17.00 Uhr

 

   

3 Mazeltov

Mazel Tov

Regie: Mischka Popp, Thomas Bergmann, Deutschland, 2009, 90 min · tlw. mit deutschen Untertitel

Dokumentarfilm über ältere jüdische Emigranten, die in Deutschland eine neue
Identität suchen

 

Sie kommen aus Russland. Sie sind Juden. Sie kommen nach Deutschland, nach Frankfurt am Main. „Mazel Tov“ ist ein Dokumentarfilm über Menschen, die die Welten gewechselt haben. Und davon erzählen. Spannende, anrührende, lebendige Geschichten. Als sich die Grenzen öffneten vor 19 Jahren, machten sie sich auf den Weg. Junge und Alte, ganze Dörfer, halbe Städte. Hunderttausende wanderten aus. Nach Westen. Nach Israel. Nach Deutschland. Der 9. Mai ist ein besonderer Tag für sie. Der Tag der Befreiung. Der Tag des Sieges. Da legen die Alten die Orden an und erzählen vom Kampf gegen Nazi-Deutschland. Und die Jungen haben Tränen in den Augen. Und die Band spielt „Mazel Tov“: Glückwunsch, dass Ihr gekämpft habt. Dass Ihr hier seid. Die Geschichte der jüdischen Kämpfer in der Roten Armee ist eine unterdrückte Geschichte, unerhört und unglaublich zugleich. Die Alten im Film erzählen sie. Mit Würde. Ohne Hass. Mit Weisheit. Die Jungen sprechen von anderen Erfahrungen. Von Verlust und Neuanfang. Von der Suche nach Heimat, Identität und Wurzeln. Vom dreigespaltenen Lebensgefühl: russisch – jüdisch – deutsch. Und von der Neuentdeckung jüdischer Religion, Tradition, Kultur. „Erst in Deutschland,“ sagt ein junger Einwanderer, „habe ich gelernt, was es heißt, Jude zu sein.“

 

Karlstorkino, Heidelberg: In Kooperation mit der Jüdischen Gemeinde, Hochschule für Jüdische Studien u. dem
Freundeskreis Rehovot e.V.
Di, 04. Mai, 11.00 Uhr – Moderation Yana Lemberska, Anton Davydov (HfJS) – in Anwesenheit der Regisseure
Do, 06. Mai, 17.00 Uhr – Moderation Dietrich Dancker, Freundeskreis Rehovot e.V.

 

  

4 Zweiteleben Kl

 

Das zweite Leben

Regie: Florian Gärtner · Deutschland, 2007, 90 min

Jede Krise birgt die Chance auf einen Neuanfang

 

 

Anne Kreutzer hat in ihrem Leben alles richtig gemacht. Seit 50 Jahren führt sie eine glückliche und vorbildliche Ehe mit ihrem Mann Alfred. Er ist ein angesehener Juraprofessor, der für den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg tätig ist. Sie besitzen ein schönes Haus in Würzburg, einen Oldtimer in der Garage - und Gabi, ihre erfolgreiche Tochter mit eigenem Kopf. Doch nach dem plötzlichen Tod ihres Mannes bricht für Anne Kreutzer die Welt zusammen: Alfred hinterlässt einen Berg unvorhergesehener Schulden, so dass sogar der Verlust des Hauses droht. Und dann entdeckt Anne, dass ihr Gatte in Straßburg ein zweites Leben führte. Im Kampf, die Scherben ihres Lebens zusammenzuhalten, sieht Anne nun auch die Beziehung zu ihrer Tochter Gabi auf eine harte Probe gestellt. Der Film wurde zu Ehren des 80. Geburtstags von Rosemarie Fendel von der ARD in Auftrag gegeben. Es ist nach „Mensch Mutter“ die zweite gemeinsame Arbeit mit der Tochter Susanne von Borsody und dem Regisseur Florian Gärtner.

Karlstorkino, Heidelberg: Moderation: Marion Bär, Netzwerk Alternsforschung
Mi, 05. Mai, 11.00 Uhr – in Anwesenheit des Regisseurs

Sondervorführung im Wohnstift Augustinum (Emmertsgrund, Jaspersstr. 2, Heidelberg)
Mi, 05. Mai, 16.00 Uhr – in Anwesenheit des Regisseurs – Eintritt frei !
In Kooperation mit dem Wohnstift Augustinum und dem Kulturkreis Emmertsgrund-Boxberg e.V.

 

 

5 Elsa Y Fred Kl

 

Elsa & Fred

Regie: Marcos Carnevale · Spanien, 2005, 105 min

Liebe kennt kein Alter

 

 

Die freche, temperamentvolle und sehr jung gebliebene Elsa erfährt, dass sie einen neuen Nachbarn bekommen soll: Fred. Er ist noch nicht mal in die Nachbarswohnung eingezogen, da rammt Elsa schon das Auto seiner Tochter Cuca. Um der Zahlung der Reparaturkosten zu entkommen – denn Elsa ist „leider“ mit den Versicherungsbeiträgen etwas im Rückstand –, lügt sie Fred an und überredet ihn, die entstandenen Reparaturkosten für Sie zu übernehmen. Elsa findet mehr und mehr Gefallen an ihrem neuen Nachbarn. Immer weiter schwindelt Sie ihm etwas vor – so zum Beispiel über ihr Alter: Sie sei 77 und damit jünger als Fred. In Wahrheit ist sie jedoch bereits 82. Darüber hinaus verschweigt sie ihm, dass sie schwer krank ist und wohl nicht mehr allzu lange zu leben hat. Gleichwohl hat sie noch einen großen Wunsch: einmal wie Anita Ekberg in Fellinis Film „La dolce vita“ im römischen Trevi-Brunnen stehen und den Geliebten im Arm halten. Nachdem die beiden wie zwei Teenager halb Madrid unsicher gemacht haben – beispielsweise prellen sie in einem schicken Restaurant die Zeche –, entschließt sich Fred, der nicht immer mit Elsas Wagemut Schritt halten kann, auch einmal die Initiative zu ergreifen: Spontan kauft er zwei Tickets für einen Urlaub in Rom und erfüllt Elsa damit ihren großen Wunsch.

 

Karlstorkino, Heidelberg: Moderation: Dr. Elke Ahlsdorf, Netzwerk Alternsforschung
Do, 06. Mai, 9.00 Uhr

 

  

6 Wolke Neun Kl

 

Wolke 9

Regie: Andreas Dresen, Deutschland, 2008, 95 min, ab 12 Jahren

Wenn Leidenschaft Leiden schafft – eine mutige Liebestragödie

 

 

Inge geht auf die 70 zu, aber fühlt sich wie 17. Sie hat sich verliebt. In Karl, der wird bald 80. Es ist Leidenschaft. Es ist Sex. Dass ihr das noch einmal passiert, hätte sie nicht gedacht. Eigentlich ist Inge mit Werner verheiratet. Seit 30 Jahren. Sie liebt ihren Mann. Und Karl liebt sie auch. Die Liebe geht eben ihre eigenen Wege und manchmal braucht es ein bisschen Zeit, bis man weiß, was man will. Aber Zeit, die haben alle drei nicht mehr... Das direkte Zurschaustellen des eigenen Unwissens, Nicht-Entscheiden-Könnens, ist das eigentliche Wagnis an diesem ungewöhnlichen und mutigen Film. Wo man Sympathie- und Empathielenkung gewohnt ist, zeigt der Film neben der neuen Liebe im Alter auch das Zweifeln, die Unentschlossenheit, die Ohnmacht und den Schmerz. Der Film gewann 2009 den Deutschen Filmpreis für Bester Spielfilm, Beste Regie und Beste Schauspielerin.

 

Karlstorkino, Heidelberg: Moderation: Dr. Stephanie Becker, Institut für Gerontologie
Mi, 05. Mai, 14.00 Uhr – in Anwesenheit der Hauptdarstellerin Ursula Werner
Mi, 05. Mai, 19.00 Uhr – Begrüßung durch die Schirmherrin Frau Prof. Dr. Ursula Lehr (BAGSO)

 

  

7 Wirwerdenun Kl

 

Wir werden uns wiedersehen

Regie: Stefan Hillebrand & Oliver Paulus, Deutschland, 2006, 90 min

Skurrile Tragikomödie über Sehnsucht und Liebe in einem Mannheimer Altenheim

 

 

„Schön, das wir jetzt auch einen Mann auf Station haben, ... also ich sag‘ immer, in der Mitarbeiterschaft, so ein Mann dabei, das tut Wunder!“ meint Pflegedienstleiterin Petra Opels beim Begrüßungsgespräch mit ihrem neuen Mitarbeiter Holger. Der charmante Bindungspaniker ist eigentlich aus Berlin in den Süden Deutschlands gekommen, um seinen ungeklärten Beziehungswirren zu entfliehen. Stattdessen bringt er aber erneut eine Menge Unordnung in den labilen Seelenhaushalt zweier Frauen: Barbara, die als Küchenhilfe im selben Pflegeheim beschäftigt ist, hat sich Holger als Heilmittel gegen ihre Einsamkeit auserkoren. Die zarte Liebesgeschichte gerät jedoch sogleich wieder ins Wanken, als Holger sich alsbald auch zu seiner Chefin Petra Opels hingezogen fühlt. Schwung in die Geschichte bringt die etwas verrückte Frau Kramer, die behauptet, im Haus „Schlager singende Geister“ zu sehen - bittersüß die nostalgische Filmmusik von Mardi Gras.bb. Die ältere Dame mit ihrer Gehhilfe wird zur Metapher für Aufbruch und Leben. Gedreht im Richard-Böttger-Pflegeheim in Mannheim unter aktiver Mitwirkung von Heimbewohnern wie der über 80-jährigen Lieselotte Langer.

 

Karlstorkino,  Heidelberg: Moderation: Gabriele Ensink, Institut für Gerontologie
Do, 06. Mai, 11.15 Uhr – in Anwesenheit des Regisseurs und Heimbewohnerin Lieselotte Langer
Do, 06. Mai, 14.00 Uhr – in Anwesenheit des Regisseurs und Heimbewohnerin Lieselotte Langer

 

  

8 Herbstzeitlosen Kl

 

Die Herbstzeitlosen

Regie: Bettina Oberli, Schweiz, 2007, 90 min

Schweizer Komödie über innovative Ältere und „veraltete“ Altersbilder

 

 

Nach dem Tod ihres Mannes hat Martha nur noch wenig Freude am Leben und schlägt die Zeit in ihrem Tante-Emma-Laden im idyllischen Schweizer Dorf Trub tot. Ihre Freundinnen ermuntern sie jedoch, sich endlich ihren lang gehegten Traum - eine eigene Dessous- Boutique - zu erfüllen. Mit der Ladeneröffnung sorgt Martha für das Dorfgespräch Zündstoff, zumal ihr Sohn Walter, der Dorfpfarrer, so gar nicht vom Reizwäschetempel seiner Mutter begeistert ist. Die liebenswerte Komödie über vier innovationsfreudige Renterinnen war in der Schweiz ein großer Publikumshit. Martha mag nicht mehr dem traditionellen Korsett von Vorstellungen und Normen ihres Sohnes entsprechen, stattdessen beginnt sie couragiert und mit viel Elan ihre eigenen Vorstellungen und Wünsche vom Alter in die Tat umzusetzen. Dieser Film ist sozusagen die amüsante Variante zu Bertolt Brechts „Die unwürdige Greisin“ von 1939.

Karlstorkino,  Heidelberg: Moderation: Astrid Söthe-Röck, Netzwerk Alternsforschung
Mi, 05. Mai, 9.00 Uhr(Termin fehlt im Programmheft !!)
Do, 06. Mai, 19.00 Uhr

 

Kontakt und Kartenvorverkauf

Michael Doh
Heike Lovelock
Sekretariat Netzwerk AlternsfoRschung
Tel.: 06221 – 54 81 01
filmfest@nar.uni-heidelberg.de

 

 

Grußwort von den Veranstaltern

Die Lebenserwartung der Menschen in Deutschland und Europa steigt, der Anteil älterer Menschen nimmt stetig zu. Die Chancen und Herausforderungen einer älter werdenden Gesellschaft werden ein immer wichtigeres persönliches und europapolitisches Thema. Es fehlt aber eine Perspektive, in der Altern nicht nur als Verlust und Last gesehen wird, sondern ebenso als aktive und produktive Lebensphase mit Möglichkeiten zu Entwicklung, Selbstverwirklichung und Gewinn. Dieses Leitbild aus der Alternsforschung will das 1. Europäische Filmfest der Generationen jetzt in Frankfurt am Main und Heidelberg für Sie auf die Leinwand bringen. Mit Filmen, die die Vielfalt positiver Alternsformen aufzeigen und so der Sicht älterer Menschen, ihren Bedürfnissen und Interessen, Ängsten und Sorgen, Hoffnungen und Wünsche einen neuen Rahmen bieten. Das Bild vom alten Menschen soll dadurch erweitert und ein Stück „normalisiert“ werden. Die bunte Auswahl von Filmen unterstreicht, dass es mittlerweile in Deutschland wie auch international, zunehmend gelungene Beispiele „erfolgreichen“ Alterns gibt. Kommen Sie mit zur Geburtstagsfeier einer 50jährigen Schweizerin, in die Welt der 82jährigen Elsa, die von einer Reise nach Rom träumt, an die tschechische Supermarktkasse zu Josef und seinen reizenden Kundinnen, zu alten jüdischen Kämpfern der Roten Armee, die jetzt in Deutschland leben, zu Giannis opulentem Festmahl im August, zur Wolke 9, und zur couragierten Martha, die in den Schweizer Bergen ihren ganz eigenen Traum vom Älterwerden nun endlich in die Tat umsetzt. Es erwarten Sie Filme über das Älterwerden für Alt und Jung, mit der Möglichkeit, im Anschluss mit Filmschaffenden und Wissenschaftlern über den Film und das Alter(n) zu diskutieren. Wir würden uns freuen, Sie bei einem unserer Festival-Filme begrüßen zu dürfen.

Grußwort von der Schirmherrin Prof. Dr. Dr. h.c. Ursula Lehr Bundesministerin a.D. Vorsitzende der BAGSO

Die Stadt Frankfurt am Main bietet zusammen mit dem Netzwerk AlternsfoRschung der Universität Heidelberg der Jugend von gestern und vorgestern an, mit den Seniorinnen und Senioren von morgen und übermorgen in Kontakt zu treten, gemeinsam interessante und spannende Filme anzuschauen und dann darüber zu diskutieren. Alle ausgewählten Filme regen zu solchen Diskussionen an; manche stimmen nachdenklich und zeigen Konflikte auf, andere überraschen mit Verhaltensweisen ihrer Hauptdarsteller, die so gar nicht der Erwartung der Norm entsprechen. Die bunte Auswahl von neun aktuellen Filmen aus fünf Ländern wird der Vielfalt der Alternsformen gerecht: Altern als Gewinn und als Verlust, als Abschied und Neuanfang, Liebe und Sexualität, Krankheit und Sterben, Familie, Freundschaft und bürgerschaftliches Engagement werden thematisiert. Es gibt weder „die“ Alten noch „die“ Jungen; manche Vorurteile werden in Frage gestellt, manche Altersbilder differenziert. Schon seit über 40 Jahren hat besonders die psychologische Alternsforschung, die das „normale“ Altern erforschte, dargestellt, dass Altern nicht Abbau und Verlust von Fähigkeiten und Fertigkeiten bedeuten muss, sondern Kompetenzgewinn sein kann. Doch erst allmählich lernt man auch in der Öffentlichkeit die Potenziale des Alters wahrzunehmen und sieht ein, dass das Alter viele Gesichter haben kann und dass auch kulturelle Faktoren die Alternsstile mit beeinflussen. Probleme des demografischen Wandels können nur generationenübergreifend gelöst werden. Dabei kann die ältere Generation der jüngeren zurufen: „Wir waren, was Ihr seid – und Ihr werdet, was wir sind!“ Ein Dank den beiden Veranstaltern aus Frankfurt am Main und Heidelberg und besonders dem Mediengerontologen Michael Doh für diese Initiative, die sicher zum gegenseitigen Verständnis der Generationen beitragen wird.

 

 Bildergalerie zum Filmfest

NAR-Direktor Prof. Dr. Konrad Beyreuther
Eröffnung durch NAR-Direktor Prof. Dr. Konrad Beyreuther
 
  Vortrag durch Prof. Dr. Andreas Kruse, Direktor vom IfG
Vortrag durch Prof. Dr. Andreas Kruse, Direktor vom IfG
 
Schirmherrin Frau Prof. Dr. Ursula Lehr (BAGSO)
Begrüßung durch die Schirmherrin Frau Prof. Dr. Ursula Lehr (BAGSO)
 
  Hauptdarsteller Horst Westphal und Ursula Werner
"Wolke9" Hauptdarsteller Horst Westphal und Ursula Werner
 
Horst Westphal, Prof. Dr. Ursula Lehr, Ursula Werner, Foto: Kresin
Horst Westphal, Prof. Dr. Ursula Lehr, Ursula Werner, Foto: Kresin
 
  Giulias Publikum
Volles Haus bei "Giulias Verschwinden"

 

Regisseur Stefan Hillebrand mit der Heimbewohnerin und Darstellerin Lieslotte Langer

"Wir werden uns wiedersehen" - Regisseur Stefan Hillebrand mit der Heimbewohnerin und Darstellerin Lieslotte Langer
 
  Diskussion zwischen Publikum und Filmgästen, moderiert von Gabriele Ensink (IfG)
"Wir werden uns wiedersehen" - Diskussion zwischen Publikum und Filmgästen, moderiert von Gabriele Ensink (IfG)
 
Festivalleiter Michael Doh
Festivalleitung Michael Doh
 
  Eroeffn Publikum
Eröffnung im TIKK, Karlstorbahnhof
 
Regisseur Christoph Schaub
"Giulias Verschwinden" Regisseur Christoph Schaub

 
  Regisseur Christoph Schaub, Moderation Derek Cofie-Nunoo (generationhd)
Diskussion mit Regisseur Christoph Schaub, Moderation Derek Cofie-Nunoo (generationhd)
 
Prof. Dr. Konrad Beyreuther mit Regisseur Christoph Schaub
Prof. Dr. Konrad Beyreuther mit Regisseur Christoph Schaub
 
  Mazel Tov4
"Mazel Tov" - Regisseure Thomas Bergmann, Mischka Popp

 
2leben Publikum2
Sonderveranstaltung im Wohnstift Augustinum mit dem Film "Das zweite Leben"
  Das zweite Leben-Regisseur Florian Gärtner
"Das zweite Leben" Regisseur Florian Gärtner im Gespräch mit dem Publikum



 

 

 

 

 

 

 

 

Seitenbearbeiter: E-Mail
Letzte Änderung: 14.06.2018
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