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Netzwerk AlternsfoRschung
Network Aging Research

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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg und Partner

Vergiss Dein ende

Netzwerk AlternsfoRschung
Das Netzwerk AlternsfoRschung (NAR) untersucht interdisziplinär die verschiedenen Aspekte des Alterns und hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Öffentlichkeit über neueste Ergebnisse aus der Alternsforschung zu informieren. Dies geschieht über öffentliche NAR-Seminare, in denen Wissenschaftler ihr Forschungsgebiet allgemein verständlich darstellen, und über diverse Veranstaltungen wie Filmvorführungen, Tag der Offenen Tür etc. sowie über den Newsletter.

NAR-Newsletter 2012 / 01

Übersicht

NAR-Seminar: Musik im Alter

Donnerstag, 15. März 2012
17-19 Uhr, Neue Universität, Hörsaal 13, Heidelberg

Öffentliche Veranstaltung des Netzwerk AlternsfoRschung (NAR)

Musik hilft beim Entspannen, sie fördert die Konzentration und verhilft zu mehr Kreativität – auch im Alter! Die Möglichkeiten für musikalische Aktivitäten im Alter sind so facettenreich wie die Musik selbst: Sie reicht vom Musikhören, eigenem Musizieren, Chorsingen, Konzertbesuchen bis zu Tanzveranstaltungen und Lesungen mit Musikbegleitung. Dass das Lernen eines Musikinstrumentes auch im Alter noch zur Bildung neuer Nervenzellen führt, ist erst seit wenigen Jahren bekannt. Was passiert in unserem Nervensystem, wenn wir Musizieren oder Musik hören? Wie kann Musik in der Begleitung von Menschen mit Demenz eingesetzt werden? Welche Möglichkeiten der musikalischen und kulturellen Vielfalt können Einrichtungen der Altenhilfe ihren Bewohnern zur Verfügung stellen?
Experten aus Wissenschaft und Praxis werden zu diesen Themen im Rahmen des NAR-Seminars „Musik im Alter“ am 15. März 2012 referieren. Die zweistündige Veranstaltung im Hörsaal 13 der Neuen Universität richtet sich an die interessierte Öffentlichkeit und beginnt um 17 Uhr. Nach den Vorträgen sind Fragen an die Fachleute möglich.

Prof. Eckart Altenmüller, Neurologe und Spezialist für Musikerkrankheiten ist sich sicher: „Nicht nur körperliche Aktivität sondern auch Musik und Musizieren wirken stimulierend und beugen somit der Demenz vor“. E. Altenmüller ist selbst passionierter Musiker und motiviert auch ältere Menschen, noch mit dem Erlernen eines Instrumentes zu beginnen. „Es ist nie zu spät für das Erlernen eines Instrumentes, allerdings sollte ein übermäßiger Leistungsanspruch vermieden werden, um nicht Frustration zu erzeugen.“ Jan Sonntag hat in seiner Arbeit als Musiktherapeut den Schwerpunkt auf Musiktherapie mit Menschen mit Demenz gelegt. Er stellt besonders die Bedeutung von Musik als Selbstausdruck und Möglichkeit der Teilhabe heraus, wenn die Möglichkeit der sprachlichen Kommunikation nicht mehr vorhanden ist. Die dritte Referentin, Dr. Astrid Söthe-Röck, Musikwissenschaftlerin und ehemalige Kollegiatin des Netzwerks Alternsforschung, beschäftigt sich mit Bedeutungen von Musik im Rahmen einer Einrichtung der Altenhilfe. Welches sind die Grundlagen und Voraussetzungen musikalischer Aktivität im Alter?

Im Netzwerk AlternsfoRschung, dem sieben Einrichtungen in Heidelberg und Mannheim angehören, beschäftigen sich Geistes‐ und Naturwissenschaftler sowie Mediziner und Ökonomen interdisziplinär mit den verschiedenen Aspekten des Alterns. Informationen zum aktuellen Seminar „Musik im Alter“ und weiteren Veranstaltungen des NAR können im Internet unter www.nar.uni‐heidelberg.de/veranstaltungen/seminar/ abgerufen werden.

 
Prof. Dr. Eckart Altenmüller
Institut für Musikphysiologie und Musikermedizin, Hochschule für Musik und Theater Hannover
Eckart Altenmüller

Es ist nie zu spät: Hirnphysiologische Anpassungen beim Musizieren im Alter!

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Bildung ist ein Menschenrecht, und sie fördert die Realisierung von Lebensentwürfen, eine selbständige und selbstverantwortliche Lebensführung und stärkt soziale Kontakte. Dennoch fällt die Weiterbildungsbeteiligung ab ca. dem 50. Lebensjahr deutlich ab, wobei sich die schulischen Erfahrungen, Migration, die Art der Erwerbstätigkeit und vor allem die subjektiven Vorstellungen von Alternsprozessen auf die Bildungsbereitschaft stark auswirken. Da die Alternsprozesse sehr individuell verlaufen, gibt es auch sehr verschiedene Haltungen zum Lernen und typische Bildungsinteressen. Manche bevorzugen z.B. die expliziten formalen Lernorte, andere wiederum eher das informelle Lernen im privaten Ambiente. Die neue Studie „Competences in later Life“ (CILL) – angeschlossen an die internationale Kompetenzmessung – wird künftig einen tieferen Einblick in die Lernmöglichkeiten der Älteren im Alltag aufzeigen können.

 
Jan Sonntag, Dipl. Musiktherapeut FH
Alte Wache Sonntag
Jan Sonntag

Musiktherapie in der Begleitung demenzbetroffener Menschen

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Musik wird häufig als Königsweg im Umgang mit Menschen mit Demenz bezeichnet - eine Idealisierung einerseits, andererseits eine zutreffende Formulierung für den kaum bemessbaren Wert des Mediums in psychosozialer Arbeit. Der Vortrag gibt eine Einführung in qualifizierte Musiktherapie in der Begleitung von mittel- bis hochgradig dementen Menschen. Aspekte musiktherapeutischer Praxis und Theorie werden vorgestellt und anhand von Film- und Tonaufnahmen erlebbar gemacht. Besonders herausgestellt wird die Bedeutung von Musik als Selbstausdruck und Möglichkeit der Teilhabe an einer in immer weitere Ferne rückenden Welt. Als Schlüssel zu einem Verständnis für den hohen Stellenwert von Musik im Leben und Zusammenleben dementer Menschen wird der Begriff Atmosphäre vorgestellt.

 
Dr. Astrid Söthe-Röck
Evangelisches Altenzentrum, Bruchsal
Astrid Söthe-Röck

Musikalische Vielfalt im Alltag älterer und pflegebedürftiger Menschen

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Musikalische Aktivitäten und Bedeutungen sind vor allem vielfältig. Und das auch im Alter. Im Rahmen von Forschungsperspektiven wird der Einsatz von und der Umgang mit Musik unter fokussierten Fragestellungen untersucht. Wissenschaftliche Perspektiven und Methoden zum Thema Musik im Alter und mit Demenz werden vorgestellt und diskutiert. Außerdem werden Grundlagen und Voraussetzungen musikalischer Aktivitäten im Alter thematisiert, wie z.B. Musizieren, Musikhören, Musiklernen. Zuletzt werden Bedeutungen von Musik im Rahmen einer Einrichtung der Altenhilfe vor dem Hintergrund unterschiedlichster Formen, Rahmen, Akteuren und Lebenssituationen aufgezeigt. Auf der Basis dieser Beobachtungen werden offene Forschungsfragen generiert. Der Vortrag möchte in einem optimistischen Ausblick musikalische und kulturelle Vielfalt im Alter und in Einrichtungen der Altenhilfe aufzeigen.

 

Interview des Monats mit Jan Sonntag
Dipl. Musiktherapeut FH
, Alte Wache, Hamburg

Herr Sonntag, Sie sind Musiktherapeut und haben als Arbeitsschwerpunkt Musiktherapie mit Menschen mit Demenz (MmD) gewählt. Wie kann man sich Musiktherapie mit MmD vorstellen?

In der Musiktherapie wird Musik als Mittel der Beziehungsgestaltung angesehen. Für Menschen mit Demenz bietet sie in diesem Zusammenhang kostbare Möglichkeiten, mit sich und ihrer Umwelt in Kontakt zu treten, emotionalen Halt zu erleben, Gefühle zu erleben und auszudrücken, sowie mit ihrer eigenen Lebensgeschichte in Verbindung zu bleiben. Je nach Indikation (z.B. Grad der Demenz) findet Musiktherapie in Einzel- oder Gruppensitzungen statt. Methodisch steht häufig das prozessgeleitete und vom Musiktherapeuten instrumental begleitete Singen von Liedern im Vordergrund: In den Liedern spiegeln sich die Stimmungen und Befindlichkeiten, sie sind „Vehikel“ für Erinnerungen und Medium der Kommunikation. Für anschauliche Beschreibungen und Videodarstellungen musiktherapeutischer Begegnungen siehe Muthesius, D., Sonntag, J., Warme, B. & Falk, M. (2010): Musik – Demenz – Begegnung.

Gibt es wissenschaftliche Erkenntnisse darüber, wie sich das aktive Musizieren oder auch das Hören bestimmter Musik auf die Stimmung von MmD auswirkt? weiter

Filmveranstaltung

Fr, 16. März 2012, 14.30 Uhr, So, 18. März 2012, 11.30 Uhr
Kino Kamera, Brückenstraße 26

Das Konzert
Regie:Radu Mihaileanu, Frankreich, 2009, 122 min.
Im Anschluss mit Diskussion mit Susanne Dick, M.A. (NAR-Kolleg)
In Kooperation mit GLORIA Filmtheaterbetriebe GmbH

Das Konzert

Andrej Filipow war einst weltberühmter Leiter des Orchesters des Bolschoi-Theaters. Seine Karriere wurde 1980 zerstört, als er sich weigerte, Juden aus seinem Orchester zu entfernen. Er ist in seinem ehemaligen Theater nur mehr als Putzmann angestellt. Eines Tages nimmt er beim Reinigen des Chefschreibtisches in der Nacht aus Neugier ein eben eingelangtes Fax in die Hand in dem das Bolschoi-Orchester kurzfristig, als Ersatz für ein ausgefallenes amerikanisches Orchester, zu einem Auftritt nach Paris eingeladen wird. Filipow entschließt sich, unterstützt von seinem seinerzeitigen Cellisten Sascha Grossmann, sein altes Orchester wieder zusammenzubringen und anstelle des heutigen Bolschoi-Orchesters aufzutreten.

Termine

Montag bis Freitag, 08.00 - 16.00 Uhr
Bergheimer Str. 20, Heidelberg, 1. OG im NAR

Vom Schatten ins Licht -
Vernissage mit Fotos von Anja-Yorikke Heitkamp

Haende
Das NAR hat seit kurzem zehn neue Büroräume in der Bergheimer Straße 20 erhalten. Anlässlich der Einweihung dieser Räume gab es am 22. Juli eine Foto-Vernissage der Mannheimer Fotografin Anja Yorikke-Heitkamp mit Potraits zu Bewohnern von Altenheimen. Die Ausstellung läuft noch bis Ende Mai 2012 und ist werktags von 08.00 bis 16.00 Uhr frei zugänglich.

Donnerstag, 21. Juni 2012
17-19 Uhr, Neue Universität, Heidelberg

NAR-Seminar: Wohnen im Alter

  • Wohnen im Alter: (K)ein neues Thema für die Alternsforschung?
    Prof. Dr. Frank Oswald (Interdisziplinäre Alternswissenschaft, Goethe-Universität Frankfurt am Main)
  • Altersgerecht wohnen - Zuhause oder in neuen Wohnformen
    Ursula Kremer-Preiß (Kuratorium Deutsche Altershilfe, Köln)
  • Altersgerechte Wohnungen - Anforderungen an altersgerechten Neubau und Anpassungsmöglichkeiten im Bestand
    Dr. Renate Narten (Büro für sozialräumliche Forschung und Beratung, Hannover)
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Internet: www.nar.uni-heidelberg.de