Psychologie


Kokje GrDr. Eesha Kokje - Psychologin, M.Sc.
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Bergheimer Straße 20
69115 Heidelberg

Tel: +49 (0)6221 54 8120
kokje(at)nar.uni-heidelberg.de

Fellows: Prof. Christiane von Stutterheim

 

Sprache und Kognition in frühen Demenzstadien

Die Demenz zeichnet sich im Allgemeinen durch den fortschreitenden Abbau kognitiver und funktionaler Fähigkeiten aus. Bis zum heutigen Tag wurde eine beachtliche Forschungsarbeit geleistet, um die Ursachen der Erkrankung sowie ihre Wirkungsmechanismen auf die Leistungsfähigkeit der Betroffenen besser zu verstehen. Doch wissen wir immer noch viel zu wenig darüber, wie bestimmte kognitive Vorgänge genau beeinträchtigt werden und wie der Rückgang kognitiver Leistungsfähigkeit minimiert werden kann. Außerdem werden sprachliche Funktionen losgelöst von kognitiven Funktionen betrachtet, und dies trotz der besonderen Bedeutung von Sprache für die Kognitionsprozesse. Denn im Vergleich zu anderen kognitiven Fähigkeiten – wie beispielsweise Gedächtnis oder Aufmerksamkeit – bleiben sprachliche Funktionen mit Ausnahme des lexikalischen Zugriffs relativ lange vom Funktionsverlust verschont, insbesondere im Frühstadium der Erkrankung.

In diesem Dissertationsprojekt soll untersucht werden, auf welche Weise sprachliche und andere kognitive Prozesse bei Menschen mit Demenz miteinander interagieren (oder eben nicht). Der Schwerpunkt der Studie liegt daher auf der Ereigniskognition, die die Prozesse umfasst, mit deren Hilfe ein kontinuierliches, aktuell stattfindendes Ereignis wahrgenommen, kodiert und verstanden wird. Es soll erforscht werden, ob und in welchem Maße die Ereigniskognition bei Menschen in frühen Demenzstadien beeinträchtigt wird. Da die Sprache an den kognitiven Prozessen maßgeblich beteiligt ist, wird sich die vorliegende Studie auch der Frage widmen, in welcher Weise die Interaktion des kognitiven Prozesses mit der Sprache die Ereigniskognition beeinflussen kann. Ein Hauptaugenmerk gilt dabei den zwei Aspekten der Ereigniskognition, nämlich dem Erfassen der Makro-Ereignisse sowie der Ereignissegmentierung.

 

Publikationen

  • Kokje, E., Gerwien, J., & von Stutterheim, C. (2021). Macro-event recognition in healthy aging, Alzheimer’s disease, and mild cognitive impairment. Journal of Neuropsychology. https://doi.org/10.1111/jnp.12271
  • Kokje, E., Celik, S., Wahl, H.-W., & Stutterheim, C. von (2021). Can discourse processing performance serve as an early marker of Alzheimer’s disease and mild cognitive impairment? A systematic review of text comprehension. European Journal of Ageing. Advance online publication. https://doi.org/10.1007/s10433-021-00619-5
  • Kokje, E., Bindemann, M., & Megreya, A. M. (2018). Cross-race correlations in the abilities to match unfamiliar faces. Acta Psychologica, 185, 13?21. <https://doi.org/10.1016/j.actpsy.2018.01.006

 

Kurzlebenslauf

seit 2022 Postdoctoral researcher, Ludwig-Maximilians-University of Munich, Faculty of Psychology and Educational Sciences
seit 05/2017 Stipendiatin des NAR-Kollegs, Universität Heidelberg
2016 Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Psychologische Fakultät, Universität Kent, (Großbritannien)
2015-2016 Master of Science in der Kognitiven und Neuropsychologie, Universität Kent, (Großbritannien)
2012-2015 Bachelor of Arts in Psychologie, Universität Mumbai, Indien

Seitenbearbeiter: E-Mail
Letzte Änderung: 29.12.2022
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