Gerontologie/Care und Ethik

Ritzi Neu GrDr. Sebastian Ritzi - Gerontologie/Care und Ethik
Netzwerk AlternsfoRschung
Bergheimer Straße 20
69115 Heidelberg

Tel: +49 (0)6221 54 8184
sebastian.ritzi(at)gero.uni-heidelberg.de
https://www.gero.uni-heidelberg.de/personen/ritzi.html

Fellows: Prof. Dr. Dr. h.c. Andreas Kruse, Prof. Dr. Thomas Klie

 

Freiheitsentziehende Maßnahmen bei geriatrischen Patienten im klinischen Alltag

Die Problematik der Anwendung freiheitsentziehender Maßnahmen (FEM) bei geriatrischen Patienten ist von dauernder Aktualität. Nicht nur in der stationären bzw. ambulanten Langzeitpflege, sondern auch und besonders im Klinikalltag kommen Maßnahmen, die die Bewegungsfreiheit einschränken und von den Betroffenen nicht selbstständig entfernt werden können, täglich zum Einsatz. Dabei ist der unreflektierte Umgang mit dieser besonderen Form von Gewalt, vor allem in der Pflege von Menschen mit Demenz im Akutkrankenhaus, u.a. in rechtlicher, ethischer und pflegefachlicher Hinsicht höchst problematisch. Inwieweit lassen sich FEM pflegefachlich rechtfertigen und mit den in der Menschenwürde verankerten Freiheitsrechten vereinbaren? Im Rahmen dieses Forschungsprojektes sollen Ausmaße, Formen und mögliche Hintergründe von FEM im Fokus stehen. Von besonderem Interesse ist dabei, wie deren Anwendung legitimiert werden kann und welche Begründungsansätze die beteiligten Akteure (z.B. Betroffene, Ärzte, Pflegekräfte, Betreuer und Angehörige) im klinischen Alltag entwickeln. Über welche Kenntnisse verfügen diese Beteiligten, unter welchen Umständen handeln sie dem Grundsatz der Verhältnismäßigkeit entsprechend und wie wird gewährleistet, dass FEM stets die ultima ratio bleiben? Unter Berücksichtigung von nationalen sowie internationalen Wissensbeständen gilt es, in einer interdisziplinären Betrachtungsweise Handlungsempfehlungen für Maßnahmen zur Qualifizierung des Umgangs mit FEM im klinischen Alltag zu erarbeiten.

 

Publikationen / Peer-reviewed Zeitschriften

  • Ritzi, S., & Kruse, A. (2019). Dignity, freedom, embodiment: Ethical categories concerning the use of freedom-depriving measures in people with dementia in acute care settings [Würde, Freiheit, Leiblichkeit: Ethische Kategorien bei der Anwendung freiheitsentziehender Maßnahmen bei Menschen mit Demenz im Akutkrankenhaus]. Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie, 52(Suppl 4), 243–248. https://doi.org/10.1007/s00391-019-01622-3.

 

Publikationen / Non-peer-reviewed Zeitschriften

  • Ritzi, S., Narchi, J., (2019): „Freiheitseinschränkende Maßnahmen bei Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen im Akutkrankenhaus“. Geriatrie up2date, 1(3), 267-280.
  • Ritzi, S., Ensink, G., (2019): „Sorge (Care) und sorgende Gemeinschaft (caring community): Eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe“. Impu!se für Gesundheitsförderung, 103, 5-6.
  • Ritzi, S., Schneider, J. (2019): „Freiheitsentziehende Maßnahmen in der stationären Langzeitpflege – wie begegnet man ihnen mit Haltung?“. Seniorenheim-Magazin. Fachmagazin für Einkauf und Management, 2, 50-51.
  • Ritzi, S., Ensink, G., (2013): „Schlafen wie zu Hause“, in: Altenpflege: Vorsprung durch Wissen, Bd. 38, H. 2, S. 36-38.

 

Wissenschaftliche Vorträge/Diskussionen

  • Eckstein, Claudia; Ritzi, Sebastian; Schönstein, Anton (2019): Diskussion: „Erkennen – vermeiden – handeln. Sensibler Umgang mit geriatrischen Patienten in der klinischen Versorgung“. Abschlusskongress der Robert-Bosch-Stiftung: Das Demenzsensible Krankenhaus – Fakten. Praxis. Perspektiven. Wissenschaftstag, 12. November 2019, Berlin.
  • Ritzi, Sebastian (2019): „Moralische Positionen von Ärzten und Pflegekräften in der Akutversorgung zur Anwendung freiheitseinschränkender Maßnahmen bei Menschen mit Demenz“. Im Rahmen des Symposiums „Mehr Care statt (nur) Cure?“: Den Herausforderungen im Kontext einer fachlich und ethisch begründeten Versorgung von Menschen mit Demenz begegnen.  Fachtagung der Sektionen III und IV der DGGG, 18.-20. September 2019, Berlin.

 

Posterpräsentationen

  • Ritzi, Sebastian (2013): „Freiheitsentziehende Maßnahmen bei geriatrischen Patienten im klinischen Alltag“. Gemeinsamer Jahreskongress DGGG & DGG, „Vielfalt des Alterns: biomedizinische und psychosoziale Herausforderungen“, 06-08.09.18, Köln.

 

Weitere Tätigkeiten und Aktivitäten

  • Pflegefachlicher Gutachter für verschiedene Betreuungsgerichte
  • Pflegesachverständiger für die Heimaufsichtsbehörde der Stadt Heilbronn
  • Tätigkeit als Dozent in der Aus-, Fort- und Weiterbildung von Pflegekräften
  • Arbeitsgruppe „Psychopharmakaverordnungen mit potentiell freiheitseinschränkender Wirkung in der Pflege“, Aktionsbündnis Patientensicherheit

 

Mitgliedschaften

  • Deutsche Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie e.V.
  • Akademie für Ethik in der Medizin e. V.

 

Arbeitsschwerpunkte

  • Ethische Problemstellungen des Einsatzes freiheitsentziehender Maßnahmen (FEM) bei gerontopsychiatrisch erkrankten Menschen in der stationären Langzeitpflege, der offenen Altenhilfe, im Akutkrankenhaus sowie in psychiatrischen Kliniken
  • Philosophische und ethische Aspekte des Alter(n)s
  • Ethische Herausforderungen in der Pflege und Betreuung alter Menschen
  • Pflegemanagement und Qualitätssicherung in der offenen und stationären Altenarbeit
  • Pflege- und Berufspädagogik in der Lehrerbildung
  • Hochschullehre

 

Kurzlebenslauf

seit 2019   Akademischer Mitarbeiter und Studiengangskoordination am Institut für Gerontologie, Universität Heidelberg
2019 - 2021   Doktorand am Graduiertenkollegs „Menschen mit Demenz im Akutkrankenhaus“, Universität Heidelberg
2018 - 2019   Stipendiat des Graduiertenkollegs „Menschen mit Demenz im Akutkrankenhaus“, Universität Heidelberg
2018 - 2019   Wissenschaftliche Hilfskraft am Institut für Gerontologie, Universität Heidelberg
2011 - 2017   Studentische Hilfskraft am Institut für Gerontologie, Universität Heidelberg
2012 - 2013   Kontaktstudium zum Fitness Coach für Senioren, Universität Konstanz
2011 - 2017   Studium des höheren Lehramts an beruflichen Schulen mit der Fachrichtung Gesundheit und Gesellschaft – Care, Universität Heidelberg, 1. Staatsexamen in Gesundheit und Gesellschaft – Care, 1. Staatsexamen in Philosophie/Ethik
2010 - 2011   Weiterbildung zum staatl. gepr. Altenpfleger für Gerontopsychiatrie
2010   Weiterbildung zum Qualitätsmanagementbeauftragten für die stationäre und ambulante Altenhilfe
2009 - 2017   Tätigkeit als Altenpfleger (für Gerontopsychiatrie) in verschiedenen Institutionen der stationären und offenen Altenarbeit
2006 - 2009   Ausbildung zum staatl. gepr. Altenpfleger

 

 

 

 

 

 

Seitenbearbeiter: E-Mail
Letzte Änderung: 29.12.2022
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