Pflegewissenschaft

Veröffentlichungen
Kurzlebenslauf

Hoben Matthias

Matthias Hoben - Diplom-Pflegewirt (FH); Gesundheits- & Pflegewissenschaften, M.Sc.

Netzwerk AlternsfoRschung
Bergheimer Straße 20
69115 Heidelberg

Tel: +49 (0)6221 54 81 40
hoben@nar.uni-heidelberg.de

Fellows: Prof. Dr. Johann Behrens, Prof. Dr. Andreas Kruse

 

Organisationskontext und Forschungsanwendung in deutschen Pflegeheimen messen: Übersetzung, Adaptation und psychometrische Testung des Alberta Context Tools (ACT) und des Research Use (RU) Measure

In Deutschland leben bis zu 70% der Menschen mit einer Demenz irgendwann im Verlauf ihrer Erkrankung in einer Einrichtung der stationären Langzeitpflege (SLP). Der Anteil der Menschen mit Demenz, die hierzulande in Settings der SLP gepflegt werden, beträgt bis zu 60%. Die Qualität der Pflege und Betreuung in diesen Institutionen betrifft Menschen mit Demenz daher in besonderem Maße. Insbesondere die Evidence-Basierung des professionellen Handelns ist für die Gewährleistung guter Pflege- und Betreuungsqualität bedeutsam. Berufsgruppen-, Setting- und Länderübergreifend wurden und werden jedoch immer wieder große Diskrepanzen aufgezeigt zwischen Kenntnisstand und Handeln der in der Praxis Tätigen auf der einen und wissenschaftlichem Erkenntnisstand auf der anderen Seite. Der SLP-Bereich stellt hier keine Ausnahme dar, auch was die Pflege und Betreuung von Menschen mit Demenz betrifft.

Bestrebungen, die Evidence-Basierung des Entscheidens und Handelns der in der Praxis Tätigen zu erhöhen (z. B. durch die Einführung von Leitlinien/Standards, durch Schulungen oder durch Aktivitäten der Qualitäts- und Organisationsentwicklung) werden regelmäßig als große Herausforderung beschrieben. Vielfältige Barrieren, Akteure und heterogene Interessenlagen machen die Implementierung von Neuerungen/Veränderungen in Organisationen des Gesundheitswesens zu einem komplexen, vielschichtigen Prozess, der sehr schwer zu steuern ist.

Die Disseminations- und Implementierungsforschung (DIF) hat zum Ziel, die multiplen, für den Implementierungserfolg förderlichen und hinderlichen Einflussfaktoren zu identifizieren, deren komplexes Zusammenspiel zu verstehen, und Wege zu finden, den Implementierungserfolg nachhaltig positiv zu beeinflussen. Der Bereich der SLP ist in diesem Kontext bislang allerdings noch kaum erforscht. Während jedoch international aktuell große Studien stattfinden, die diese Lücke zu schließen suchen (z. B. Translating Research in Elder Care (TREC), Safer Care for Older Persons (in residential) Environments (SCOPE), Older Persons' Transitions in Care (OPTIC) oder Facilitating Implementation of Research Evidence (FIRE)), existieren hierzulande bislang keine ähnlichen Projekte. Voraussetzung dafür wäre ein deutschsprachiges und für das Setting der deutschen SLP geeignetes standardisiertes Assessmentinstrument, das eine Erfassung der komplexen Einflussfaktoren und des Implementierungserfolgs zuließe. Dies liegt sicher mit daran, dass deutschsprachige und für das Setting der deutschen SLP geeignete standardisierte Assessmentinstrumente fehlen, die eine Erfassung der komplexen Einflussfaktoren und des Implementierungserfolgs zuließen.

Mit dem ACT und dem RU Measure liegen jedoch auf internationaler Ebene zwei vielversprechende Instrument vor, die sich in Sachen Praktikabilität und psychometrischer Güte bewähren konnten. Sie werden aktuell in den erwähnten internationalen Studien eingesetzt. Um international Anschluss an die DIF in Bereich der SLP zu finden, und um die komplexen Rahmenbedingungen im spezifischen Kontext der SLP in Deutschland untersuchen zu können, werden die zwei Instrumente daher entsprechend internationaler scientific best pactice guidelines ins Deutsche übersetzt, an die spezifischen Bedingungen der hiesigen SLP adaptiert und hinsichtlich psychometrischer Güte und Praktikabilität gestestet.

Veröffentlichungen

  • Hoben, M.; Becker, C.; Behrens, J. (in prep.). Implementierungsprozesse in der stationären Langzeitpflege am Beispiel des Resident Assessment Instrument (RAI): Interpretativ-rekonstruktive Analyse der Perspektive von Führungspersonen.
  • Hoben, M.; Mayeres, M.; Neumeyer, C.; Zimmermann, G.; Selinger, Y.; Becker, C. (in prep.). Implementierung und Anwendung des Resident Assessment Instrument (RAI) in deutschen Einrichtungen der stationären Langzeitpflege: Interpretativ-rekonstruktive Analyse des Erlebens Pflegender.
  • Hoben, M. (in prep.). Angewiesenheit und Selbstdarstellung: Über die Bemühungen pflegebedürftiger Menschen, nicht aus dem Rahmen zu fallen. In Reuschenbach, B.; Mahler, C.; Müller, E.; Berendonk, C.; Hoben, M. (Hrsg.) (in prep.). Beiträge der AG Pflegeforschung Rhein-Neckar: Sammelband II.
  • Reuschenbach, B.; Mahler, C.; Müller, E.; Berendonk, C.; Hoben, M. (Hrsg.) (in prep.). Beiträge der AG Pflegeforschung Rhein-Neckar: Sammelband II.
  • Hoben, M. (2010). Implementierungsprozesse am Beispiel des Resident Assessment Instrument (RAI): Interpretativ-rekonstruktive Analyse der Perspektive von Führungspersonen. Master-Thesis. Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.
  • Reuschenbach, B.; Mahler, C.; Müller, E.; Berendonk, C; Hoben, M. (Hrsg.). (2009). Brücken bauen: Beiträge der AG Pflegeforschung Rhein-Neckar. Stuttgart: DBFK.
  • Kruse, A.; Bär, M.; Hoben, M. (2008). Spielräume und Barrieren für gute Pflege: Erfassung subjektiver Theorien Pflegender über individuelle Tätigkeitsspielräume zur Verwirklichung guter Qualität in der Altenpflege. Fachlicher Abschlussbericht.
  • Hoben, M. (2007). „Man muss ja zufrieden sein …“ – Über die Bemühungen pflegebedürftiger Menschen, nicht aus dem Rahmen zu fallen: Reflexion eines Workshops. In Heckenhahn, M.; Berendonk, C. (Hrsg.) (2007). Aufbruch unter Vorbehalt: Tagungsband der 11. studentischen Fachtagung der OStiPuG – Fulda 2006 (S. 151-160). Fulda: pg-paper.
  • Hoben, M. (2007). Angewiesenheit und Selbstdarstellung: Über die Bemühungen pflegebedürftiger Menschen, nicht aus dem Rahmen zu fallen. Diplomarbeit. Hochschule Esslingen.

 

Kurzlebenslauf

2001 Staatlich anerkannter Gesundheits- und Krankenpfleger, Kliniken Ludwigsburg Bietigheim gGmbH
2001-2004 Tätigkeit als Gesundheits- und Krankenpfleger in verschiedenen Bereichen: Krankenhaus (Urologie, innere Medizin, chirurgische Intensivstation), ambulante Pflege, neurologische Frührehabilitation, stationäre Altenpflege
2004-2007 Studium: Pflege/Pflegemanagement, Hochschule Esslingen/Neckar. Thema der Diplomarbeit: Angewiesenheit und Selbstdarstellung: Über die Bemühungen pflegebedürftiger Menschen, nicht aus dem Rahmen zu fallen
2007-2008 Zunächst wissenschaftliche Hilfskraft, dann wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institute für Gerontologie (IfG), Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg/Neckar. Forschungsprojekt: Spielräume und Barrieren für gute Pflege: Erfassung subjektiver Theorien Pflegender über individuelle Tätigkeitsspielräume zur Verwirklichung guter Qualität in der Altenpflege
2007-2008 Freiberufliche Tätigkeit als Berater für Qualitätssicherung und -entwicklung in der stationären Altenpflege
2008-2010 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft (IGPW), Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Forschungsprojekt: Implementierung des Resident Assessment Instrument (RAI) als Qualitätsentwicklungs- und Steuerungsinstrument in der stationären Langzeitpflege
2008-2010 MSc Gesundheits- und Pflegewissenschaft am Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft, Medizinische Fakultät, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Thema der Masterthesis: Implementierungsprozesse in der stationären Langzeitpflege am Beispiel des Resident Assessment Instrument (RAI): Interpretativ-rekonstruktive Analyse der Perspektive von Führungspersonen
seit 7/2010 Stipendiat des Graduiertenkollegs Demenz
seit 5/2014 Postdoktorand, Knowledge Utilization Studies Program (KUSP), Faculty of Nursing, University of Alberta, Kanada

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

  

 

Doh: Administrator
Letzte Änderung: 03.11.2014
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